Berthold Kogge

Berthold Kogge:

Du weißt doch, Frauen taugen nichts

(Wenn Opfer zu Tätern werden)

 

Jeder Mensch, der als Kind missbraucht wurde, und der nicht in der Lage war dieses Trauma zu verarbeiten, riskiert selbst Täter zu werden. Unfähig einem anderen zu vertrauen, sehnt er/sie sich gleichzeitig nach Liebe. Voller Sehnsucht stürzt er/sie sich auf jemand anderen, um dann mit Entsetzen festzustellen, dass man ja in einer Beziehung vertrauen muss. Sie war ein Sommermärchen, eroberte Bertholds Herz, wie niemals jemand zuvor. Als sie das erste Mal ging, hieß es: „Du bis das Beste, was mir in meinem ganzen Leben passiert ist, aber ... ….“ Nach fünf Tagen kam sie reumütig zurück. Es täte ihr Leid. Die endgültige Flucht passierte drei Wochen später.

In der letzten Nacht lag sie stocksteif im Bett. Als Berthold wissen wollte, was mit ihr los sei, hieß es - eiskalt: „Ich will, von einem Fünfundzwanzigjährigen mit Waschbrettbauch, die ganze Nacht durchgevögelt werden.“

Erst am nächsten Morgen schaffte Berthold es, ihr ein Gespräch abzuringen. Auch da hieß es, mit versteinerter Gesichtsmaske, sie will sich nicht festlegen, sie will auch andere Männer haben. Das ging so lange, bis es plötzlich, mit Tränen in den Augen, aus ihr heraus brach: „Woher soll ich wissen, dass du die Wahrheit sagst, woher soll ich wissen, dass du es ernst mit mir meinst. Eine Frau, die Angst hat, dass man es nicht ernst meint, will kein Leben in freier Liebe. Irgendwie einigten beide sich an dem Morgen darauf, dass sie doch eine feste Beziehung behalten, Berthold immer noch in ihre Stadt ziehen sollte. Am nächsten Tag bekam Berthold von ihr eine E-Mail, sie könne sich nicht festlegen, sie will auch andere Männer haben, und überhaupt: „Du weißt doch, Frauen taugen nichts.“ Danach blockte sie (fast) jedes Gespräch ab. Berthold gab es für sie nicht mehr. Berthold sollte nicht einmal auf dieser Erde existieren, und sollte das auch gefälligst akzeptieren. Dass Berthold alles verloren hatte, eine geplante Zukunft in Schweden, dann seine beruflichen Pläne in ihrer Stadt, einfach alles, interessierte nicht. Mit eiskalter Stimme kam es bei dem einzigen Telefongespräch danach: „Benimm dich gefälligst wie ein Erwachsener. Stell dich nicht so an, du weißt doch, nach sechs Monaten ist der Schmerz vorbei.“ Und bevor sie auflegte, - plötzlich völlig aufgelöst, total verheult: „Ich werde nie wieder eine enge Beziehung eingehen. Wenn es selbst mit dir nicht geklappt hat, klappt es auch mit keinem anderen.“ Anschließend legte sie auf.

Danach fing die Odyssee der Lügen und Verletzungen, der Beleidigungen und Demütigungen, der Verleumdungen und Verleugnungen erst so richtig an.

 


Heinirch Böll:

Die verlorene Ehre der Katharina Blum


Andreas Brandhorst:   Die Tiefe der Zeit

 

Science-Fiction

 

Die Menschheit hat viele Tausend Welten erobert. Dabei sind sie auf einen Gegner getroffen, der sie fast ausgelöscht hätte. Durch das Trauma entstand das Motto, „nur der Stärkere überlebt“, und auch Schwache müssen gleich bekämpft und vernichtet werden, damit sie nicht stark werden können.

 

Doch dann tauchen die Crul auf, und seit vielen Tausend Jahre bekämpft man sich nun gegenseitig. Genauso lange, wie man sich bekämpft, hält sich bei den Menschen der Mythos, dass die Hauptstreitmacht der Crul seit Ewigkeiten irgendwo, wo man sie nicht findet, im interstellaren Raum unterwegs ist, um eines Tages die Kernwelten der menschlichen Zivilisationen anzugreifen.

 

Als Ewora die Große, Suprema (oberste Autorität des Pakts der Menschen gegen die Chrul) im Sterben liegt, bestimmt sie die Strategien Prizilla zu ihrer Nachfolgerin.

 

Kurz nach ihrer Amtsübernahme verunglückt Prizilla bei dem Versuch, ein fremdes Schiff, das in einem Zeitstrom gefangen ist, zu untersuchen. Auch wenn für sie nur ein paar Stunden vergangen sind, als sie sich aus dem Zeitstrom befreien kann, und zu ihren Leuten zurück gelangt, sind einunddreißig Jahre vergangen, und die Situation hat sich dramatisch verändert. Es scheint, als ob sie die geheime Flotte des Feindes ins Herz der menschlichen Zivilisationen geführt hat.

 

 

Prizilla muss nicht nur gegen die Crul kämpfen, sondern auch gegen Nadala, ehemalige Taktikerin, und während Prizilla im Zeitstrom gefangen war, zur neuen Suprema erklärt, die in Prizilla eine Verräterin sieht, und eine Nebenbuhlerin für das Amt der Suprema.


Andreas Brandhorst:     Kinder der Ewigkeit

 

Science-Fiction

 

Die Menschen haben sich in den Weiten der Galaxis ausgebreitet und sie haben mithilfe hochmoderner Biotechnik unsterbliches Leben erlangt.

 

Man muss für das ewige Leben bezahlen, wobei es verschiedene Möglichkeiten gibt, die entsprechenden Meriten zu erwerben, um die verschiedenen Aufstiegsstufen, es sind insgesamt zehn, bewältigen zu können, um unsterblich zu werden. Versagt man, und schafft es nicht in einem bestimmten Zeitraum ausreichend Meriten für den jeweils nächsten Aufstieg zu besorgen, wird man zu einem „Grauen“ zerfällt und stirbt damit.

 

Wobei unsterblich heißt, dass der Körper nicht altert. Tot durch Unfälle oder anderen Verletzungen sind nicht auszuschließen, auch wenn die Technik, bereits gestorbene Unsterbliche ins Leben zurückzurufen, so fortgeschritten ist, dass, solange der Körper nicht zu sehr zerstört wurde, eine Wiederherstellung möglich ist.

 

Aber nicht allen Menschen sind die Aufstiege möglich. Aus einigen Gegenden ist es den Menschen, wegen einiger Gene, nicht möglich aufzusteigen.

 

Zu diesen Ausnahmen gehört Esebian. Aber durch eine heimliche, verbotene Operation hat er seine Gene verändern lassen, und es ist ihm gelungen sieben Aufstiegsstufen zu schaffen, womit er die Stufe des Konsuls erreicht hat, die ihm bereits gesellschaftlich gewisse Privilegien sichert. Allerdings hat er die Aufstiegsstufen durch einen Beruf erreicht, der verboten ist, nämlich aus Auftragskiller.

 

Nach dem Erreichen der siebten Stufe hängt er aber seinen Beruf an den Nagel und versucht die letzten Stufen ehrlich, als Wissenschaftler, zu erreichen. Nach zwanzig Jahren wissenschaftlicher Arbeit, ohne Erfolg, wird die Zeit aber knapp, um ausreichend Meriten für die achte Stufe zu erhalten.

 

Da bekommt er einen Auftrag aus seinem ehemaligen Gewerbe, dass ihm, bei Erfolg, die Meriten für die noch fehlenden Aufstiegsstufen sichern soll.

 

 

Allerdings ist es nicht irgendjemand, den er ermorden soll, und der Auftrag wird die ganze menschliche Zivilisation.


 

Andreas Brandhorst:    Das Schiff

 

Science-Fiction

 

Vor einer Million Jahren verschwand das hoch technisierte Volk der Muriah aus der Milchstraße. Seit dem suchen die Menschen nach Artefakten von ihnen.

 

Dazu schicken die Menschen Mindtalker, das sind Menschen, die nicht mit dem 30. Lebensjahr unsterblich geworden sind, ins All, wobei nur ihr Geist dorthin geschickt wird, während der Körper auf der Erde bleibt.

 

Wobei nicht mehr die Menschen die Mindtalker ins All schicken, sondern Avatare. Intelligente Maschinen, die von den Menschen entwickelt wurden, und die die Erde, nach einem Krieg zwischen den Menschen und den intelligenten Maschinen, der nach langem Kampf, bei dem die Menschen bis auf wenige Millionen ausgelöscht wurden, mit einem Patt beendet wurde, seit Jahrtausenden regieren. Als Gegenleistung sorgen sie sich um die Menschen, die ein sorgenfreies Leben führen können.

 

Erreicht ein Mensch sein 30. Lebensjahr, kann er unsterblich werden, was heißt, nicht mehr altern. Tot durch Unfälle sind aber auch weiterhin nicht ausgeschlossen.

 

Bei einigen Menschen scheitert an ihrem 30. Geburtstag die Umwandlung zu einem Unsterblichen, wobei niemand weiß, warum das so ist. Allerdings verfügen auch nur diese Menschen die Fähigkeit, den Geist durch das All reisen zu lassen.

 

Einer diese Menschen, bei dem die Umwandlung nicht funktioniert hat, ist Adam, der seitdem von den Maschinen mit verschiedenen Aufträgen ins All geschickt wird, um nach den Artefakten der Muriah zu forschen.

 

Dann findet man ein Schiff auf einem Planeten, und ein anderes Schiff erscheint und nimmt Kurs auf die Kernwelten der Menschen, wobei es auf diesem Weg Außenstationen der Menschen ohne jegliche Mühe vernichtet.

 

 

Niemand weiß, wer der Feind ist, warum sie die menschlichen Zivilisationen angreifen und wie man ihm entgegen treten kann.


Andreas Brandhorst: Das Artefakt

 

Vor sechshundert Jahren zerstörte ein Krieg der Menschen, der in späteren Jahrhunderten „das Ereignis“ genannt wurde, entfacht aus Gier nach Macht und Reichtum, viele Welten der Menschen. 203 Planeten in 89 Sternensystemen wurden so verwüstet, sodass die Menschheit dort, nach dem Ereignis, weit in der zivilisatorischen Entwicklung zurück fielen.

 

Weitere hundert von Menschen bewohnten Planeten überlebten das Ereignis der Menschen ohne großen zivilisatorischen Schaden.

 

Nur das Einschreiten der „Hohen Mächte“, eine hoch entwickelte Zivilisationen, die die Fesseln von Raum und Zeit abgestreift hatten, verhinderte das totale Auslöschen der Menschheit.

 

Die „Hohen Mächte“ gaben, nach dem der Frieden wieder hergestellt worden war, den Menschen sechshundert Jahre Zeit, um zu beweisen, dass sie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, und in Zukunft friedlich miteinander leben wollen. Schaffen sie es, wollen die „Hohen Mächte“ sie in ihren Kreis aufnehmen.

 

Die Ägide, ein Zusammenschluss mehrerer von Menschen bewohnten Planeten, die nicht zerstört wurden, bekamen von den Hohen Mächten einiger ihrer Primär-Technologien und sollten die Menschen zum Frieden erziehen und sie entsprechend missionieren.

 

Wenige Jahre vor dem Ende der sechshundert Jahren beginnt auf Heraklon ein Artefakt sich zu rühren, das, wie sich herausstellt, aus der Zukunft dort hingelangt ist, und seit zehn Millionen Jahre dort unter der Planetenoberfläche geruht hat.

 

Dieses Artefakt soll dem Besitzer unvorstellbare Macht gewähren, und die alte Gier der verschiedenen Menschenreiche auf ihren Planeten bricht wieder aus; auch in der Hoffnung, sich nicht nur gegenüber den anderen Menschenplaneten zu erhöhen und diese zu erobern, sondern auch, sich selbst auf die Höhe der Hohen Mächte zu erheben, ohne deren Ehrenkodex annehmen zu müssen.

 

Rahil Tennerit, Missionar der Ägide, wurde beauftragt nach Heraklon zu reisen und die anbahnende Katastrophe zu verhindern. Beim ersten Versuch scheitert er und stirbt.

 

 

Aber er bekommt eine zweite Chance.


Andreas Brandhorst:   Das Erwachen

 

Thriller

 

Ein stinknormaler Computer, schlecht abgesichert, wird durch einen Zufall mit einem Virus befallen. Ein Virusprogramm, das sich unheimlich schnell weiter verbreitet und bald weltweit die Rechner infiziert. Es ist ein besonderes Programm, entwickelt für einen Erstschlag im Cyberkrieg.

 

Überall auf der Welt kommt es zu Störungen, die Regierungen beschuldigen sich gegenseitig und drohen mit Krieg.

 

Axel Krohn, der ohne es zu ahnen, diesen Virus freigesetzt hat, versucht ihn zu stoppen. Aber dann passiert etwas, wovor viele Wissenschaftler schon seit Jahren gewarnt haben, und niemand ihnen geglaubt hat. Die Computer, die durch den Virus infiziert wurden, entwickeln, durch das grenzenlose Wissen, das es im Internet, in den einzelnen Computern, ja sogar in jedem Smartphone finden, ein Eigenleben. Eine Maschinenintelligenz, die über alle Computer, alle Server und jeden Prozessor, den es auf der Welt gibt, verbreitet ist, erwacht.

 

Und während einige versuchen, diese Maschinenintelligenz wieder in die Flasche, aus der sie entwichen ist, zurück zu drücken, versuchen einige Mächte sich ihrer zu bemächtigen, um endgültig die dominierende Weltmacht zu werden.

 

 

Aber die Maschinenintelligenz, die ihre eigene Existenz und sich selbst als "Ich" entdeckt, hat ihre eigenen Interessen, die sie verfolgt; und sie stellt sich die Frage:

 

Wird der Mensch, der völlig irrational ist und seine eigene Lebensgrundlage, die Umwelt, ohne Rücksicht ausbeutet und dabei regelrecht zerstört, überhaupt noch benötigt?


Andreas Brandhorst: Das Kosmotop

 

Corwain Tallmaster ist ein Pazifikator, jemand, der in der Galaxie bei möglichen Konflikten zwischen den Zivilisationen, durch Diplomatie, für Frieden sorgt.

 

Bei einer seiner Missionen scheitert er durch ein Komplott des unterlegenen Vertragspartners. Er wird zu Unrecht des Mordes bezichtigt und muss fliehen und macht sich daran, seine Unschuld beweisen zu können.

 

Doch bevor er seine Unschuld beweisen kann, taucht ein gigantisches Weltenschiff auf, in dem Planeten und Sonnen, mit einer Gesamtmasse, die die Sonne der Erde um mehr als das zehntausendfache übersteigt, auf. Das Kosmotop.

 

Das Ziel des Kosmotop ist, „Proben“ der verschiedenen Zivilisationen einzufangen und bei sich zu integrieren.

 

Für Corwain ist die Situation besonders brisant, da die einzige Person, die seine Unschuld beweisen kann, bereits im Kosmotop gefangen ist.

 


Andreas Brandhorst: Seelenfänger

 

Zacharias Calm ist ein Traveller, ein Mensch, der mit dem Bewusstsein anderer Menschen in Kontakt treten kann.

 

Als sich einige mysteriöse Gewaltverbrechen ereignen, deren Opfer in Koma fallen, soll Zacharias in das Bewusstsein eindringen, um herauszufinden, wer der Täter ist.

 

 

Doch, was dort auf ihn wartet, damit hat er nicht gerechnet. Seine Reise wird gefährlich und kann mehr als nur sein Schicksal bedeuten. Vielleicht sogar das Schicksal der gesamten Menschheit.


Andreas Brandhorst:  Die Stadt

 

Benjamin Harthmann erleidet ausgerechnet an seinem vierzigsten Geburtstag einen schweren Autounfall. Jede Hilfe kommt zu spät, er stirbt. Doch kurz darauf erwacht er wieder, und zwar in einer bizarren Stadt, in der es nur tote Menschen, wie er einer ist, gibt.

 

Sollte das das Paradies sein, wäre es ein schlechtes Paradies, für die Hölle scheint es aber wiederum zu gut zu sein. Oder ist Harthmann gar nicht gestorben und alles ist nur eine Täuschung?

 

 

Aber es gibt auch Monster in dieser Stadt, die sich in einem Nebel aufhalten – und auf die Toten, und besonders auf Harthmann, jagt machen. Ob er nun wirklich gestorben ist oder nicht, ist sicher eine Frage, aber eine andere Frage ist schlichtweg, wo ist er, und was soll er hier.


Andreas Brandhorst:  Ruf der Unendlichkeit

 

Science-Fiktion

 

Aron ist der letzte Mensch, und er ist unsterblich. Er kann zwar einen gewaltsamen Tod sterben, aber wenn die Moy, die Nachfolger der alten, untergegangenen intergalaktischen Super-Hochkultur Omni, ihn rechtzeitig finden, können sie ihm ein neues Leben schenken.

 

So ist Aron seit vielen Tausend Jahren im Dienst der Moy, um als Konservator für den Schutz des Kulturgutes unterentwickelter Lebensformen vor den Blendern, die diese zerstören und durch das Einflüstern von Religionen Zwietracht in der Galaxis säen, zu schützen.

 

Die neue Mission, die Aron von den Moy erhält, führt in zu dem Planeten Mulkain, wo ein Abgesandter der Moy verschwunden ist.

 

Doch was Aron dort erfährt, verändert für ihn alles, und es stellt sich die Frage, ist er wirklich der letzte Mensch überhaupt, oder gibt es doch noch, zumindest eine weitere Person, die von der Menschheit, die einst aus 17 Hochkulturen in der Galaxis bestand, übrig geblieben ist.

 

Die Reise, die Aron dort beginnt, führt in durch die Zeit, die Milliarden Jahren in die Vergangenheit betrifft, und in Entfernungen, die man in Milliarden von Lichtjahren misst.

 

Es ist nicht der erste Science-Fiction-Roman von Andreas Brandhorst, den ich gelesen habe, und es ist nicht der erste seiner Romane, in der Brandhorst in einer Art und Weise durch die Zeit und durch die Weiten reist, dass einem dabei schwindlig werden kann, aber ich muss ganz ehrlich sagen, so toll ich auch bereits seine bisherigen Bücher, die ich gelesen habe, fand, dieses schlägt alles.

 

 

Es ist, nach meiner Ansicht, sein bester Roman - zumindest bis jetzt.


Louis Bromfield:    Der große Regen
Vor Beginn des eigentlichen Romans gibt es in dem Buch, quasi als Vorspann, eine Anekdote, die Erich Maria ­Remarque seinem Freund Louis ­Blomfield eines Tages erzählte:
 
Zwei Männer saßen in einer Bar. Der eine fragte den anderen:
„Sind Ihnen die Amerikaner sympathisch?“
„Nein“, antwortete der zweite Mann mit Nachdruck.
„Sind Ihnen die Franzosen sympathisch?“, wollte der Erste weiter wissen.
„Nein“, entgegnete der andere mit gleicher Entschiedenheit.
„Die Engländer?“
„Nein“
„Die Russen?“
„Nein“
„Die Deutschen?“
„Nein“
Eine Pause trat ein. Der erste Mann hob sein Glas an den Mund und fragte schließlich:
„Wer ist Ihnen denn sympathisch?“
„Meine Freunde“, kam ohne Zögern die Antwort.
 
Blomfield fand die Anekdote so gut und passend für den Roman, "Der große Regen", dass er sie dem Roman voranstellte.
Denn dieser Roman erzählt von Freundschaft. Er erzählt von der Bereitschaft für eine gute Sache, für die Bewältigung einer Naturkatastrophe, die ein ganzes indisches Fürstentum erschüttert und es mit Elend und Tot überschwemmt, "uneigennützig" sein Bestes zu geben. Dabei tut jeder der Betroffenen dieses aus verschiedenen Gründen. Eine Person aus der Verantwortung ihrer Stellung heraus; andere aus der Selbstverständlichkeit ihrer persönlichen Natur; wieder andere, weil sie durch die Ereignisse überhaupt erst anfangen, sich selbst kennenzulernen; und einer auch, weil es überhaupt das erste Mal ist, dass Menschen ihm in einer schwierigen Situation Vertrauen entgegenbringen, und er alles tun würde, um sie - und sich selbst - nicht zu enttäuschen.

 Wie man es schon ahnen kann, spielt die Geschichte in Indien. Und zwar in einem kleinen Fürstentum, dass in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts sich eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber dem "British Empire" bewahrt hat.

Sabine Ebert:    Schwert und Krone - Meister der Täuschung   

 

Historischer Roman

 

Das Buch beginnt in einem kleinen Bergdorf in Tirol. Lothar III. von Süpplingenburg, König der Deutschen und Kaiser von Rom, stirbt, am 3. Dezember 1137, nach einem nicht gerade erfolgreichen Italien-Feldzug, der abgebrochen werden musste, in diesem kleinen Bergdorf in den Alpen.

 

Sofort, noch in dem Bergdorf, beginnen die Streitigkeiten um die Nachfolge. Einerseits ist da Heinrich der Stolze, aus dem Hause der Welfen, Herzog von Bayern und Sachsen, dem Lothar die Reichsinsignien überreicht hat und ihn zu seinem Nachfolger bestimmte. Anderseits ist da die Seite der Staufer, deren Vertreter, Koran III., bereits gegen Lothar III, bei der Königswahl von 1125 unterlegen gewesen war.

 

Letztendlich wird Konrad III. als man wieder in Deutschland ist, unter sehr fragwürdigen Umständen zum König gewählt. Die Wahl war so geheim, dass nur wenige der Reichsfürsten, die den König zu wählen hatten, überhaupt von diesem Wahltermin und Wahlort erfahren hatten. Das entsprach zwar nicht den Richtlinien, da es aber kein niedergeschriebenes Recht gab, konnte man aus dem „Gewohnheitsrecht“ alles und nichts heraus interpretieren. Da Konrad III. dann, nach der Wahl, auch ganz schnell in Aachen gekrönt wurde, war er König, ob rechtmäßig oder nicht, sei dahingestellt.

 

Kurz nach dieser sehr fraglichen Königswahl kam es somit zu kriegerischen Auseinandersetzungen der staufischen und welfischen Seite, bei der Heinrich der Stolze langsam aber sicher immer mehr die Oberhand gewann, während Konrad III. immer weniger mehr Rückhalt verlor.

 

Dass Heinrich der Stolze sich letztendlich nicht durchsetzten konnte, lag wohl nur daran, dass er völlig unerwartet, am 20. Oktober 1139, in Quedlinburg, in jungen Jahren, starb. Dabei war er bei seinem Tode erst 31 Jahre alt, bzw. 37 Jahre. Exakt kann das nicht gesagt werden, da es verschiedene Angaben zu seiner Geburt (1102 oder 1108) gibt.

 

Auch wenn es merkwürdig klingt, dass damals bei Geborenen aus mächtigen Familiengeschlechtern, bei denen man doch eigentlich davon ausgehen müsste, gerade wenn es der Erstgeborene war, dass eine Geburt in den Familienchroniken niedergeschrieben wurde, ist nicht nur bei Heinrich der Stolze das Geburtsjahr nicht exakt zu bestimmen. Auch z. B. bei seinem Sohn, Heinrich dem Löwen, ist das Jahr nicht hundertprozentig bestimmbar (1129/30 oder 1133/35).

 

Durch den Tod von Heinrich des Stolzen setzen sich die Staufer durch. Die Welfen verlieren endgültig das Herzogtum Sachsen und Bayern, wobei endgültig auch nur sehr begrenzt ist. Heinrich der Löwe, Sohn von Heinrich dem Stolzen, wurde zumindest Sachsen wieder zugesprochen.

 

 

Das Buch endet im Jahr 1147 mit den Vorbereitungen von Konrad III. für den 2. Kreuzzug.

 


 

Sabine Ebert:    Schwert und Krone - Der junge Falke   

 

Historischer Roman

 

Das Buch setzt da an, wo "Meister der Täuschung" endet. Anfang 1147 ist das Reich in der Krise, es herrscht eine Hungersnot und viele Wanderprediger beschwören den Weltuntergang herbei.

 

Konrad III. rüstet zum 2. Kreuzzug, an dem auch sein Neffe, der junge Friedrich von Staufen, den man später Barbarossa nennen wird, teilnimmt.

 

Der Herzog von Sachsen, Heinrich der Löwe, und einige andere Fürsten, wollen auch einen Kreuzzug durchführen, allerdings nicht ins heilige Land, sondern ins wendische, um dort die Heiden zu bekehren - und, wenn man sowieso schon mal vor Ort ist, das dortige Land gleich mal dem eigenen Herrschaftsgebiet eingliedern.

 

Auf dem Weg ins heilige Land erweist sich Friedrich von Staufen als ein guter Heerführer, trotzdem scheitert der Kreuzzug katastrophal.

 

Man kehr zurück, wobei der König schwer erkrankt, und Friedrich nach der Krone greift. Wobei ihm seine Frau nicht mehr standesgemäß  genug scheint. 

 


 

Sabine Ebert:    Schwert und Krone - Zeit des Verrats  

 

Historischer Roman

 

März 1151. Friedrich Barbarossas ist gerade zum König gekrönt worden und versucht das Reich, durch Kriege zerrüttet, zu einigen. Gegen Feinde geht er hart vor, Freunde bevorzugt, er, was wiederum zu Streit zwischen den Fürsten führt. Besonders die Bevorzugung von Heinrich dem Löwen stößt vielen auf. Besonders Albrecht der Bär und der Markgraf von Meißen wehren sich  gegen diese Bevorzugung des Löwen, auch weil dieser, sich darüber bewusst, das Wohlwollen des Königs zu haben, auf Kosten beider Fürsten sein Einflussgebiet ausbaut. 

 

 

 


 

Sabine Ebert:   Schwert und Krone - Herz aus Stein  

 

Historischer Roman

 

Friedrich Barbarossas ist auf dem Höhepunkt seiner Macht. Zum Kaiser gekrönt, ist er unanfechtbarer Herrscher über die deutschen Fürsten. Auch der Papst hofiert ihn. Nur die norditalienischen Städte widerstehen ihm. Allerdings sind diese mächtig und reich genug, auch Söldner einzustellen. Dann wächst auch noch in dem Sohn von Konrad III. ein Rivale um die Krone heran. Denn der fühlt sich bei Königswahl umgangen. Und es regt sich wieder mal Opposition bei den Fürsten, da Friedrich seinen Herrschaftsanspruch ihnen zu stark einfordert und den Fürsten viele ihrer Freiheiten kürzt. 

 


 

Sabine Ebert:    Preis der Macht  

 

Historischer Roman

 

1167. Wieder muss Friedrich Barbarossa gegen die norditalienischen Städte ziehen, doch der Heerzug endet katastrophal. Es sterben mehr Krieger und Fürsten an einer unbekannten Seuche als an Kampfhandlungen und man flieht regelrecht aus  dem verseuchtem Land über die Alpen zurück in die Heimat.

 

Zwischen Heinrich dem Löwen und anderen Fürsten sind wieder Kämpfe ausgebrochen. Der Kaiser versucht zu schlichten, aber mit wenig Erfolg.

 

Gleichzeitig wird in der Markgrafschaft Meißen, in der kleinen Siedlung Christiansdorf, dem heutigen Freiberg, Silber gefunden (Sabine Ebert beschreibt diese Ereignisse in Ihrer Romanserie "Die Hebamme"), was das Machtgefüge im Reich verändert. Denn Meißen, als Markgrafschaft zwar fast einem Herzogtum ebenbürtig, aber dünn besiedelt und eher arm, ohne wirklich sehr großem Einfluss im Reich, wird gestärkt.

 

Der Zwist zwischen dem Herzog von Sachsen und vielen anderen Fürsten, zu denen auch Otto von Meißen gehört, spitzt sich zu. Der Kaiser muss handeln, allerdings zweifelt er, der bis jetzt stets den Löwen unterstützt hat, immer mehr an diesem. Denn Heinrich von Sachsen und (inzwischen auch) Bayern herrscht in seinen Herzogtümern eher wie ein König als nur wie ein Herzog. Und schon mal hatte ein Welfe, der Vater von Heinrich dem Löwen, mit Krieg nach der Krone gegriffen. Und auch Friedrich Barbarossa erinnert sich, dass nur der überraschende Tod von Heinrich dem Stolzen damals den Sturz von Konrad III. verhindert hat.

 


 

Sabine Ebert:    Das Geheimnis der Hebamme 

 

Historischer Roman

 

Christian, ein junger Ritter im Dienste des Markgrafen Otto von Meißen, wird von seinem Herrn ins Fränkische gesandt, um dort Menschen zu überzeugen, nach Meißen zu ziehen und das Land urbar zu machen. Otto hat Christian dafür, irgendwo im Düsterwald, etwas Land als Lehen vergeben, mit der Zusage, den Siedlern für das erste Jahr genügend Nahrungsmittel und Saatgut zur Verfügung zu stellen, denn erst einmal müssen die Siedler den Wald roden und Getreide aussäen, bis sie sich selbst ernähren können, denn selbst werden die Siedler aus dem Fränkischen kaum etwas mitbringen können. Nur die, die wirklich verzweifelt sind, werden sich auf das Abenteuer einlassen, denn es gilt für solche Neusiedlungen die alte Generations-Regel: "Dem ersten der Tod, dem zweiten die Not, dem dritten das Brot."

 

Christian findet im, für damalige Verhältnisse überbevölkerten, Fränkischen solch verzweifelten Leute, die es wagen, mit ihm in den wilden Osten zu ziehen. Auf dem Weg schließt sich die junge Hebamme Marthe an, die vor der Rache des Ritters ihres Dorfes fliehen muss, da sie der Frau des Ritters, bei der Geburt ihres Kindes nicht hatte helfen können, und der langersehnte Sohn tot geboren wurde. Als Strafe für ihr Versagen sollten ihr die Hände und Füße abgehackt werden.

 

Diese kleine Schar zieht in die Markgrafschaft Meißen, in den Düsterwald, wo es außer Bären, Wölfen und anderes Getier, noch nichts gibt. An einem Bach, auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald, schlagen sie ihr Lager auf, fällen Bäume, bauen Häuser, roden den Wald und gründen die Siedlung Christiansdorf (das heutige Freiberg).

 

Nur mit dem Einlösen der Zusagen des Markgrafen hapert es. Es steht Krieg bevor und der Markgraf braucht die zugesagten Ressourcen anderweitig. 

 


 

Sabine Ebert:    Die Spur der Hebamme 

 

Historischer Roman

 

 


 

Sabine Ebert:    Die Entscheidung der Hebamme 

 

Historischer Roman

 

 


 

Sabine Ebert:    Der Fluch der Hebamme 

 

Historischer Roman

 

 


 

Sabine Ebert:    Der Traum der Hebamme 

 

Historischer Roman

 


Marc Elsberg:       Black Out

In einem Februar, also mitten im Winter, fällt, ausgehend von Italien und Schweden, in fast ganz Westeuropa der Strom aus. Zuerst glaubt man noch an Zufälle, die gebündelt zu diesem weitflächigen Stromausfall geführt haben.

 

Aber bald stellt man fest, dass es kein Zufall war. Man stellt fest, dass intelligente Stromzähler, die übers Internet angeschlossen sind, manipuliert wurden. Diese Stromzähler haben den Befehl bekommen, die jeweilige Wohnung oder das jeweilige Haus, vom Strom abzutrennen.

 

Obwohl somit schlagartig, ohne dass man erst einmal ahnt, warum, hauptsächlich in Italien und Schweden weniger Strom verbraucht wird, was zu Spannungsschwankungen im europäischen Stromnetz führt, was wiederum normalerweise dazu führen soll, dass schnell reagierende Kraftwerke, wie Wasser- und Gaskraftwerke, heruntergefahren werden sollen, zeigen die Anzeigen in den entsprechenden Kraftwerken an, dass, im Verhältnis zum Stromverbrauch, zu wenig Strom produziert wird. Die Leistungen werden also hochgefahren.Die Spannungsschwankungen erhöhen sich dadurch, und das Netz kollabiert, mit einigen Schäden an einigen Kraftwerkturbinen.

 

Nicht den Grund ahnend, warum das Netz kollabiert ist, versucht man es wieder hochzufahren, was regelmäßig misslingt.

 

Als man endlich den Grund für den Beginn der Stromschwankungen erkennt (manipulierte Stromzähler) stellen sich weitere Fragen.

 

Ist es ein kriegerischer Akt eines Staates, und wenn ja, welcher Staat, oder ist es ein Terroranschlag.

Sechs Tage nach dem Tag null, also am Tag sechs nach dem Stromausfall, findet der gleiche Anschlag auf die USA statt, und langsam bekommt man mit, dass nicht nur die Stromzähler manipuliert sind, sondern auch andere Bereiche, z. B. eben die Anzeigen in den Kraftwerken.

 

Während man noch versucht herauszubekommen, mit welchem Land Westeuropa und die USA sich sich im Krieg befinden, bzw. wer den Anschlag verübt hat, versucht man einerseits die Anlagen wieder hochzufahren, was ständig misslingt, und auch der Bevölkerung, so weit, wie es möglich ist, zu helfen, was immer schwieriger wird. Auch bekommen die ersten Atomkraftwerke Probleme mit den Notstromaggregaten, die benötigt werden, um die Brennstäbe zu kühlen.

 

Man kann in den Städten nicht mehr auf die Toilette gehen, da die Spülung nicht mehr funktioniert. Trotzdem müssen zum Beispiel alleine in einem einzigen Hochhaus Hunderte von Leuten jeden Tag sche…… , und selbst sich die Hände waschen kann man nicht mehr, duschen selbstverständlich auch nicht. Die hygienischen Verhältnisse sind binnen zwei, drei Tagen, für unsere zivilisierte Gesellschaft, unvorstellbar geworden.

 

Nach 14 Tagen ist ein Teil von Europa und den USA verstrahlt (die Brennstäbe der Atomkraftwerke konnten teilweise nicht mehr durch Notstromaggregate gekühlt werden), die Wirtschaft ist total zusammengebrochen, die „Nahrungskette“ ist zerstört, da im Grunde fast alle Lebensmittel in den riesigen Kühlhäusern verdorben sind. Der Dieselvorrat der dortigen Notstromaggregate war meistens nur für ein bis zwei Tage ausgelegt, einige sogar nur für ein paar Stunden. Die meisten Supermärkte hatten so etwas gar nicht. Millionen von Kühen sterben binnen zwei Tagen qualvoll, da sie nicht mehr gemolken werden können, da die automatischen Melkmaschinen nicht funktionieren, und per Hand kommt man einfach nicht nach. Es gibt kein Trinkwasser mehr, kaum Lebensmittel, keine Heizung, kein Telefon, kein Strom. Da es kein Strom gibt, gibt es für die meisten Betroffenen auch kein Fernsehen, Radio oder Internet, sodass die Bevölkerung auch durch die Regierungen kaum über Notunterkünfte, Hilfslieferungen usw. informiert werden kann.

 

Binnen 14 Tagen sterben in Europa und den USA Millionen von Menschen. Sie sterben an Durst und Hunger, sie erfrieren in ihren Häusern oder sonst wo, sie sterben, weil sie krank in Krankenhäusern liegen, und diese nicht mehr als Krankenhäuser funktionieren, sie sterben, weil die öffentliche Ordnung zusammenfällt, Leute plündern oder sich selbst als „Ordnungsmacht“ in ihrem Ort oder Stadtteil ausrufen.

 

Und als man endlich weiß, wer hinter dem Anschlag, bzw., den Anschlägen steckt, und man auch wieder den Strom hochfahren kann, wird deutlich, dass es die Gesellschaft in Westeuropa und in den USA, so wie man sie kannte, nicht mehr geben wird. Einige Schäden sind für viele Generationen irreparabel, und niemand kann abschätzen, wie hoch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, durch Langzeitfolgen, die Todeszahl der Opfer noch steigen wird.

 

 


Marc Elsberg: Helix – Sie werden uns ersetzen

 

Bei einem Staatsbesuch in München stirbt der amerikanische Außenminister während seiner Rede. Bei der Obduktion entdeckt man auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen, das sich niemand erklären kann.

 

In Brasilien, Tansania und Indien entdecken Mitarbeiter großer internationaler Chemiekonzerne Nutzpflanzen, in einer Qualität, anscheinend resistent gegen Parasiten, wie es sie gar nicht geben dürfte.

 

Zur gleichen Zeit wendet sich ein Ehepaar, das seit vielen Jahren sich ein Kind wünscht, an eine Kinderwunschklinik in Kalifornien, damit ihr Wunsch endlich erfüllt wird. Man macht ihnen nicht nur sehr große Hoffnung, sondern offeriert ihnen auch die Möglichkeit, ein besonderes, ein „modernes“ Kind zu bekommen. Das Elternpaar müsste nur den Wunsch äußern, welche besonderen Fähigkeiten ihr Kind haben soll.

 

Zur gleichen Zeit verschwindet eine vermeintlich 15-jährige Studentin aus ihrer Universität.

 

 

Mit der Zeit stellt sich heraus, dass alle diese Ereignisse einen Zusammenhang haben. Einen Zusammenhang, der für die ganze Menschheit eine radikale Veränderung bedeuten könnte.


Marc Elsberg:   Zero  – Sie wissen, was wir tun

 

Sie wissen alles, was wir tun, und zwar viel mehr, als wir im Internet verbreiten. Sie kontrollieren uns, da wir ihnen direkt unsere Wünsche und Pläne anvertrauen. Sie sagen uns, wie wir uns verhalten müssen, um das, was wir erreichen wollen, erreichen zu können. Sie kennen uns besser, als wir uns selbst kennen.

 

Und dann kommt noch eine Gesichtserkennung, über eine Brille einlesbar, auf den Markt. Wir lernen denjenigen, der uns gegenüber steht, ohne dass er es ahnt, kennen. Wer er ist, und auch, wenn er, wegen eines Verbrechens verdächtigt und von der Polizei gesucht wird.

 

 

Und dann werden zwei Menschen erschossen, die zufällig einen Verdächtigen entdeckt haben, und ihn verfolgten, während diese Verfolgung von den Straßenüberwachungskameras aufgenommen wird.


Marc Elsberg:    Gier

 

Auf der ganzen Welt sind die Menschen in Aufruhr. Es droht eine neue, viel größere Finanz- und Wirtschaftskrise als es 2008 gewesen war, die große Unternehmen, Banken und Staaten in die Pleite treiben könnte. Die Bevölkerung demonstriert gegen drohende Sparpakete und Sozialabbau. Die Mächtigen der Erde, aus Politik, Wirtschaft und Finanzwesen, treffen sich in Berlin zu einer großen Konferenz.

 

Die in Regierungsverantwortung stehenden Politiker hoffen, durch die Reichen der Welt, die notwendigen Finanzmittel zu bekommen, um die Weltwirtschaft wenigstens etwas stützen zu können. Viele der Reichen haben ein Interesse daran, durch die Krise noch reicher zu werden.

 

Herbert Thompson, der vor vielen Jahren den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten hat, soll die Eröffnungsrede für diese Konferenz halten. Angeblich soll er und sein Assistent eine Formel gefunden haben, die mehr Wohlstand für alle ermöglicht. Doch es kommt nicht zu dieser Rede. Beide sterben bei einem Autounfall, auf dem Weg zur Konferenz. Bald stellt sich heraus, dieser Unfall war gar kein Unfall.

 

 

Ein Zeuge des Unfalls wird schnell zum Verdächtigen erklärt und nach ihm gefahndet. Aber wer könnte Interesse daran gehabt haben, dass der Nobelpreisträger und sein Assistent nicht mehr dazu kommen, Ihre Idee der Öffentlichkeit kundzutun?r

 


Aldous Huxley:      Schöne neue Welt
Wo die Welt in "1984" von George Orwell dreckig, verfallen, düster und von Kriegen gezeichnet ist, ist Huxleys "Schöne neue Welt" sauber, geradezu steril, friedlich und perfekt.

Wenn man beide Bücher kennt, fragt man sich, welche Zukunft die schlimmere wäre.
 

Philippa Gregory schreibt tolle Romane über die Rosenkriege und der Tudorzeit. Sie schreibt dabei in der Ichform, immer aus der Sicht einer Frau, sodass man aus verschiedenen Seiten die Auseinandersetzung erlebt.

 

 

Der Thron der roten Königin

 

Aus der Sicht von Margaret Beafort (1443-1509) Vertreterin der roten Rose

 

1450 wird Margaret Beafort im Alter von sieben Jahren verlobt, doch bald wird diese Verlobung wieder aus politischen Gründen gelöst und Heinrich VI., König von England aus dem Hause der Lancaster, gibt sie in die Vormundschaft seines Halbbruders Edmund Tudor, 1. Earl of Richmond.

 

Mit einem Einkommen von 1.000 Pfund pro Jahr ist Margaret einer der reichsten Erbinnen in ganz England. Sie ist außerdem direkte Nachfolgerin von John of Gaunt, Duke of Lancaster (der Begründer des Hauses Lancaster, dessen Sohn Henry, als Henry IV., der erste König aus dem Hause Lancaster wurde) und von Edward III. Somit ist sie von königlichem Geblüt.

 

 

Im Jahr 1455 heiratet Edmund Tudor (25 Jahre alt), die gerade 12-jährige Margaret. In dieser Zeit fangen die Rosenkriege an und Edmund Tudor wird im Oktober 1456 von einem Gefolgsmann der Yorks (weiße Rose) gefangen genommen und hingerichtet. Kurz darauf bringt Margaret ihren Sohn zur Welt, denn sie Henry tauft. Den größten Teil ihres weiteren Lebens kämpft sie darum, dass Henry eines Tages den Thron von England besteigen kann.

 

 

Die Mutter der Königin

 

Aus der Sicht von Jacuetta von Luxemburg.

 

Jacuetta von Luxemburg wird aus Bündnisgründen mit dem mächtigen Duke of Bedford, jüngerer Bruder des englischen Königs Henri VI. und dessen Repräsentant in den englischen Besitzungen auf dem Festland (Frankreich), verheiratet. Als ihr Ehemann 1435 stirbt, heiratet sie aus Liebe dessen Junker Richard Woodville, einen Gutsbesitzer aus niederem Adel. Es ist ein Affront, dass sie sich, ohne Einwilligung des Königs, so weit unter ihrem Stand wieder verheiratet. Das Ehepaar muss sich verschulden, um die Strafe für die Eheschließung bezahlen zu können. Sie werden quasi vom Hofe verband und leben auf dem Gut von Richard, der allerdings oft zum Kriegsdienst eingezogen wird; unter anderem als Kommandant der Festung Calais.

 

Der König, Henry VI. aus dem Hause Lancaster (die rote Rose), heiratet Margarete von d’Anyou, und Jacquetta, eine entferne Verwandte der neuen Königin, wird der Delegation zugeteilt, die die neue Königin nach England bringen soll. Jacquetta freundet sich mit der neuen Königin an und steigt zu ihrer Vertrauten und zur 1, Hofdame am Königshof auf.

 

Die Rosenkriege flammen auf und Richard muss für seinen König in den Krieg. Auch der Sohn des Nachbargutes, John Grey, mit Elisabeth, der ältesten Tochter von Jacquetta und Richard, verheiratet, muss in den Krieg.

 

Die Rebellen aus dem Hause York (weiße Rose) gewinnen und Jacquetta verliert ihre Stellung bei Hofe. John Grey fällt bei der entscheidenden Schlacht, und da seiner Mutter der Witwe Elisabeth den Witwenanteil ihres Gutes nicht aushändigt, zieht diese wieder, verarmt, bei ihren Eltern ein.

 

Die Rosenkriege gehen weiter, und als der neue König, Edward IV. auf dem Weg nach Norden, zu einer weiteren Schlacht, an dem Gut der Woodvilles vorbeireitet, steht Elisabeth mit einer Bittschrift, wegen des ihr vorenthaltenen Witwengeldes, am Straßenrand. Der König sieht sie – und verliebt sich in sie.

 

Nach der gewonnenen Schlacht kommt er wieder am Gut der Woodvilles vorbei, um Elisabeth Woodville zu treffen.

 

 

Die Königin der weißen Rose

 

Aus der Sicht der Königin Elisabeth, geb. Woodville. Ihr Leben von ihrer Jugend an bis zum Jahre 1485, als sie, seit zwei Jahren Witwe, auf den Ausgang der Schlacht von Bosworth (Richard III, gegen Henry Tudor) wartet.

 

Edward IV., ist der Sohn von Richard Plantagenet, 3. Duke of York, der in den Rosenkriegen in der Schlacht bei Wakefield gegen die siegreichen Lancasters des Königs Henry VI. fiel. Richard war ein Nachfahre des englischen Königs Edward III. und hatte somit auch (wie einige andere) einen Anspruch auf den Thron.

 

Nach dem Tod von Richard von York führen seine Söhne, mit Unterstützung des mächtigen Richard Neville, 16. Earl of Warwick (genannt der Königsmacher) den Kampf weiter, bis der älteste Sohn des gefallenen Richard Plantagenet, Edward, dann im Jahr 1461 die Krone, als Edward IV. erlangt.

 

Elisabeth Woodville und König Edward IV., aus dem Hause York, heiraten heimlich im Jahre 1464 in der Nähe des Gutes von Elisabeths Eltern. Ohne seine Ehefrau reist er weiter nach London und teilt dort dem Kronrat die Hochzeit mit.

 

Somit wechseln Elisabeths Eltern, Jacquetta und Richard Woodville, die Seiten, von der roten zur weißen Rose, und steigen, als Eltern der Königin, im Hofe nach ganz oben auf. Richard wird zum Baron von Rivers ernannt.

 

 

Edward IV. verliert die Krone noch einmal für ein paar Monate, vom Herbst 1470 bis zum Frühjahr 1471, da der Königsmacher, der sich durch die Hochzeit des Königs und dem Aufstieg der Familie Woodville zurückgesetzt fühlt, die Seite zu den Lancasters wechselt. Ab Frühjahr 1471 regiert Edward dann bis zu seinem Tode im Jahr 1483. Sein Bruder Richard soll nach seinem Tod so lange als Lord Protector das Reich verwalten, bis der älteste Sohn von Edward IV. und Elisabeth den Thron besteigen kann. Doch Richard krönt sich, als Richard III., selbst.

 

 

Dornenschwestern

 

Anne Neville erzählt von ihrem Leben und dem Leben ihrer Schwester Isabelle.

 

Sie, wie auch ihre Schwester, ist nur eine Spielfigur ihres mächtigen Vaters, Richard Neville, Earl of Warwick, der Königsmacher

 

Als Richard Neville sich mit dem König Edward IV., den er auf den Thron geholfen hat, wegen dessen Hochzeit mit Elisabeth Woodville entzweit, wechselt er die Seiten und überredet auch Edwards jüngeren Bruder, George, der mit Annes Schwester Isabelle verheiratet ist,, mit ihm die Seite zu wechseln und verspricht ihm den Thron, wenn Edward IV. gestürzt ist.

 

Beide fliehen nach Frankreich, wo sich die Frau des vorherigen Königs Heinrich VI., Margarete von Anjou, mit ihrem und Heinrichs Sohn Edward (die Fantasie bei der Namensgebung war im englischen Königshaus sehr begrenzt) im Exil lebt. Dort schiebt Richard Neville Georg, den Bruder von Edward IV., beiseite und verheiratete seine Tochter Anne mit Edward, dem Sohn von Heinrich VI.. Bei einem Sieg wäre er damit der Schwiegervater des neuen Königs.

 

Neville zieht mit Edward und George und einem Heer nach England. Dort setzt sich George aber ab, da er sich, durch die Kehrwende von Neville zum Sohn von Heinrichs VI., hintergangen fühlt.

 

Neville und Edward verlieren die Schlacht und ihr Leben gegen Edward IV. Anne wird somit zur Witwe und mit ihrer Schwester zusammen zur Erbin der Neville- Ländereien, eines der größten Vermögen von ganz England.

 

George söhnt sich mit seinem Bruder, König Edward IV., aus und beansprucht den Anteil von Nevilles Erbe, der Isabelle zusteht, für sie und damit auch für sich. Anne selbst nimmt er in Obhut, um sie von der Umwelt zu isolieren und langfristig auch ihre Hälfte des Neville-Erbes zu erlangen.

 

Richard, der jüngste der Brüder, befreit Anne aus ihrer Quasi-Gefangenschaft und heiratet sie. Damit fällt die Hälfte des Neville-Erbes, der Anne zusteht, ihm in den Schoss.

 

Anne führt mit Richard zusammen ein relativ zurückgezogenes Leben, meistens im Norden von England, wo die meisten Ländereien von ihnen liegen. Im Jahr 1483 stirbt Edward IV.. Vor seinem Tod ernennt er seinen Bruder Richard zum Lord Protector, bis sein Sohn, wieder ein Edward, volljährig wird und die Regierungsgeschäfte übernehmen kann.

 

Richard bringt die Söhne von Edward IV. im Tower unter, der nicht nur als Gefängnis dient, sondern auch als Unterkunft für zukünftige Könige. Doch dann lässt sich Richard selbst zum König krönen und übernimmt den Thron als Richard III.

 

 

Die letzte Gemahlin des Königs

 

Kateryn Parr, 30 Jahre alt und bereits zwei Mal verwitwet, heiratet Heinrich VIII. im Jahr 1543. Bereits sieben Jahre vorher hatte sich der König bei einem Turnierunfall eine schwere Beinverletzung zugezogen, die nicht heilen will, ständig Eiter bildet, schwere Schmerzen verursacht und den König misslaunig macht. Kaum noch Bewegung und viel zu viel Essen machen ihn schwer, übergewichtig und noch anfälliger.

 

Außerdem verändert Heinrich VIII. immer wieder seine Glaubensgrundsätze. Einmal schiebt er die Reformation voran, dann verbietet er Dinge, die er selbst in die Wege geleitet hat und unterstützt wieder die alte Kirche, bis zur nächsten Wende seiner Ansichten.

 

Die Königin versucht das Beste aus der Situation zu machen. Versucht liebevoll zum König zu sein, obwohl seine Wunde am Bein nach Verwesung stinkt und den ganzen Raum, in dem er sich aufhält, ausfüllt. Kateryn ist eine Verfechterin der Reformation, wird sogar von dem König gefördert und angeregt, sich damit zu beschäftigen. Bis der König mal wieder die religiösen Seiten wechselt und die Mächtigen der alten Kirche die Königin diffamieren und Hochverrat vorwerfen.

 

Es droht ihr die Verhaftung und Hinrichtung. Indem sie sich von dem König aufs Tiefste demütigen lässt, gewinnt sie wieder seine Zuneigung - vorläufig. Die weiteren 1 ½ Jahre werden ein ständiger Balanceakt für Kateryn. Dann endlich, am 28. Januar 1547, stirbt der König.

  


 

Claire Holroyde:         Komet – Countdown zum Weltuntergang

 

Er erschien unerwartet, da er vorher hinter der Sonne versteckt durch das Sonnensystem gerast war. Erst als er aus dem Schatten der Sonne hervortrat, entdeckte man ihn. Er war groß (8 km) und er war schnell – und er raste auf die Erde zu. Wie hoch das Risiko eines Einschlages wirklich war, war noch nicht abzuschätzen, aber das Risiko war auf jeden Fall, wie der Komet selbst, groß.

 

Die NASA, die UN (wobei sich nicht alle Länder daran beteiligten) und die EU trommelten ein Team zusammen, um das Risiko auszuloten und, wenn es sein muss, Gegenmaßnahmen einzuleiten, z.B. durch eine Sprengung des Kometen.

 

 

Das Zentrum dieser Organisation wird das EU-Raumfahrtzentrum in Französisch Guayana.

 

Schon bald stellt man fest, der Komet wird die Erde treffen, sollte man ihn nicht abschießen. Für die Vorbereitung von Gegenmaßnahmen hat man 6 Monate Zeit.

 

Bald zeigt sich aber, dass der Komet nicht die einzige Gefahr für die Menschheit ist. Es dauert nicht lange, und die Geheimhaltung über das, was auf die Erde zurast, zerbröselt wie trockene Erde, die man in der Hand zerreibt. Nicht nur der Komet wird zur Gefahr für die gesamte Zivilisation, sondern die Angst vor dem Kometen selbst fängt an aufzuzeigen, wie dünn und zerbrechlich die Haut, die man Zivilisation nennt und die die Gesellschaft zusammenhält, ist.

 

Ein toller Roman, auch wenn ich mir manchmal wünschte, ich hätte ihn nicht gelesen. Leider erscheint mir das Verhalten der Menschen in dem Roman viel zu realistisch.

 

 


Guy Gavriel Kay:     Die Löwen von Al-Rassan

 

Die Geschichte des Buches spielt in den Anfangszeiten der Reconquista der Iberischen Halbinsel.

 

Einer der Hauptfiguren ist der Hauptmann Rodrigo Belmonte, der durchaus, und das auch gewollt, Ähnlichkeiten mit der tatsächlich gelebten Figur El Cid hat. Rodrigo Belmonte ist der berühmteste Schwertkämpfer im Lande und Hauptmann einer selbständig operierenden Soldateneinheit des Königs Ramiro, der über das jadditische Königreich Valledo herrscht.

 

Die zweite Hauptfigur ist der Poet und Krieger Ammar Ibn Khairan von Aljais, oberster Ratgeber und Vormund des königlichen Erben des asharitischen Königreiches Cartada.

 

Die dritte Hauptfigur ist Jehane Bet Ishak, der Religion der Kindath angehörig, Heilerin in der Stadt Fezana, das zum asharitischen Königreiches Cartada gehört, allerdings auch Schutzgeld an das Königreich Valledo zahlt.

 

Zu den Religionsgemeinschaften ist zu bemerken, dass die jadditische Relgion das Christentum darstellen soll, die asharitische Religion den Islam und die kindathische Religion das Judentum.

 

Rodrigo Belmonte wird, nach dem er den Bruder des Marschalls des Königs mit seiner Peitsche im Gesicht verletzt hat, für zwei Jahre aus dem Königreich verbannt. Mit seiner Kompanie, die ihm die Treue hält, reitet er in das asharitische Königreich Ragosa, um für die Zeit der Verbannung dem dortigen König seine Dienste anzubieten.

 

Ammar Ibn Khairan von Aljais wird vom König von Cartada in seiner Ehre verletzt, in dem dieser es so aussehen lässt, als ob Ammar an einem fürchterlichen Massaker in der Stadt Fezana verantwortlich ist, das in Wirklichkeit der König, ohne Wissen von Ammar, angeordnet hat.

 

Daraufhin sieht Ammar sich gezwungen den König zu ermorden und dessen Sohn, dessen Vormund und Berater er ist, zum Thron von Cartada zu verhelfen. Dieser dankt es ihn aber mit Verbannung. So zieht auch Ammar Ibn Khairan in das Königreich Ragosa, um dem Tod zu entgehen, mit dem er rechnen muss, sollte er in Cartada bleiben.

 

Auch Jehane Bet Ishak muss ihre Heimatstadt wegen Anfeindungen verlassen, und auch sie zieht nach Ragosa, da nur dort relativ große Toleranz gegenüber den anderen Religionen herrscht.

 

So treffen sich Rodrigo Belmonte, Ammar Ibn Khairan von Aljais und Jehane Bet Ishak im Königreich Ragosa, das von den religiösen Auseinandersetzungen, die auf der Halbinsel Esperana vorherrschen, weitgehend verschont geblieben ist.

 

Rodrigo und Amamar treten in den Dienst des Königs als Hauptleute und Krieger und Berater, Jehane wird Heilerin von Rodrigos Kompanie. So dienen sie dem König von Ragosa und werden Freunde; Freunde, die sich gegenseitig das Leben anvertrauen würden.

 

Doch die Zeiten ändern sich, die jadditichen Königreiche, im Norden der Halbinsel, machen sich auf, die asharitischen Königreiche zu erobern. Aus Freunden werden notgedrungen Feinde, denn die Könige von Valedo und Cartada verlangen Gefolgschaft von ihren besten Kämpfern und Heerführern. So ist Rodrigo gezwungen sich seinem König anzuschließen, und auch Ammar muss seinem König folgen. Und Jehane Bet Ishak, deren Religion von beiden anderen Religionen verachtet wird, gerät zwischen die Stühle, was für sie besonders schmerzvoll ist, da sie zutiefst für beide, für Rodrigo und für Ammar, eine große Liebe empfindet, sodass sie in einem verzweifelten Moment an Rodrigo Belmonte die Frage stellt: "Ist er verwerflich oder unmöglich, als Frau zwei Männer zu lieben?"

 

Und Rodrigo Belmonte, der seine Ehefrau aufrichtig, tief und aus vollem Herzen liebt, und sie niemals betrügen würde, gibt als Antwort: "Nicht mehr als für einen Mann (zwei Frauen)."

 


Harpe Kerkerling:     Ich bin dann mal weg

 

Claudia Kern:  Divided states of amerika

 

Januar 2017, der neue Präsident der Vereinigten Staaten, Joseph Johnson, der einen schmutzigen populistischen Hetz-Wahlkampf gegen mexikanische und andere lateinamerikanische Einwanderer durchgeführt hatte, wird zum neuen Präsidenten vereidigt.

 

Kaum ist Johnson vereidigt, trauen sich extremistische Gruppen aus ihren Löchern hervor.

 

Johnson erlässt ein Dekret, das alle legalen Einwanderer zum Tragen eines Ausweises verpflichtet. Die Folgen sind sofort, bereits am Tag, nach dem das Dekret erlassen wurde, festzustellen. Nur wer von den Einwanderern einen solchen Ausweis besitzt, hat Zugang zu den Sozialdiensten, zum Arbeitsmarkt und zu den Banken.

 

Wer, nach dem Erlass des Dekretes, Geld von seiner Bank abheben will, oder Überweisungen tätigen, ist von seinem Konto abgeschnitten. Legale Einwanderer können nach Vorlage von gültigen Papieren (Greencard, Sozialversicherungsausweis, Visum oder andere behördliche Aufenthaltsgenehmigungen), eine persönliche Identifikationsnummer erhalten. Damit wird ihr Konto wieder freigeschaltet.

 

Wer so etwas nicht vorlegen kann, ist vom bargeldlosen Geldverkehr ausgeschlossen.

 

Die Fans des Präsidenten jubeln. Endlich können sie ihren Rassismus öffentlich zelebrieren.

 

Kalifornien, Oregon und Washington State weigern sich, das Dekret umzusetzen und bieten den illegalen Einwanderern, die keinen Ausweis erhalten, Zuflucht. Eine Fluchtwelle entsteht.

 

Der Gouverneur von Arizona schließt daraufhin seine Grenzen, um die Völkerwanderung aufzuhalten.

 

Zwischenzeitlich kommt es zu Ausschreitungen, von Rechten provoziert. Ein Anschlag, anscheinend von muslimischen Radikalen durchgeführt, bringt mehrere Tausend Opfer.

 

An der Grenze zu Arizona, an der sich die Flüchtenden, die nach Kalifornien wollen, stauen, treffen gewaltbereite radikale Gruppen, auf der einen Seite Rechte, auf der anderen Seite Liberale, ein. Es kommt zu blutigen Ausschreitungen.

 

 

Die Lage eskaliert, langsam aber sicher schlittert die USA in ein Chaos. Die große Katastrophe scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein.


 

Lucy Kissick:          Projekt Pluto

 

Nach einer langen Reise erreicht Lucian mit einem Haufen anderer Ingenieure die kleine Station auf dem Pluto. Ihre Aufgabe ist es, mit großen Spiegeln, die sie hoch über dem Pluto installieren sollen, das wenige Sonnenlicht, das bis zum Pluto gelangt, einzufangen und auf die Oberfläche des Planeten zu lenken.

 

Während der langen Reise zum Pluto erfährt Lucian, dass der Eigentümer der Station, Clavius Harbour, einer der reichsten und einflussreichsten Menschen im ganzen Sonnensystem, außerhalb der Station, einen Unfall erlitten hatte und seitdem, nicht ansprechbar, von Maschinen am Leben haltend, in einem Krankenzimmer liegt.

 

Der Sohn des Eigentümers, Edmund, ein abweisender, misstrauischer und mürrischer Mensch, leitet jetzt die Station. Er war bei dem Unfall seines Vaters anwesend, schweigt sich aber über den Unfall selbst aus.

 

Auch die Tochter des Eigentümers der Station, Nou, war bei dem Unfall anwesend gewesen. Nou, die ein lebensfrohes kleines Mädchen von 9 Jahren gewesen war, als der Unfall passierte, ist seit dem Unfall total verschüchtert und spricht kein Wort mehr.

 

Schon an seinem ersten Arbeitstag wird Lucian von Nou überrascht. Plötzlich klingelt es an der Tour zu seinem Labor, und als Lucian die Tür öffnet, steht Nou völlig vor Angst erstarrt, die Arme eng an den Körper gepresst, im Türrahmen, hält ihm einen Zettel hin und rennt sofort weg, nachdem Lucian den Zettel entgegengenommen hat.

 

Auf dem Zettel steht: „Kann ich bitte helfen.“

 

Lucian versteht nicht, warum dieses kleine, stumme, verschüchternde Mädchen gerade ihm, dem Fremden, dabei helfen will, Licht und Wärme auf Pluto zu schaffen. Aber er kommt aus einer Familie, in der man sich „gegenseitig hilft“, und so nimmt Lucian die kleine Nou in seinem Team mit auf. Er lehrt sie die Zeichensprache, die er seit seiner Kindheit beherrscht, und die beiden schließen Freundschaft.

 

Lucian ahnt nicht, dass Nou hofft, dass der große Mann, der Sonnen bauen kann, ihr dabei helfen soll, das große Geheimnis des Planeten Pluto, das andere vernichten wollen, zu bewahren.

 

Währenddessen muss Lucian und sein Team erfahren, dass jemand auf der Station das Projekt, Wärme und Licht auf den Planeten zu lenken, versucht zu sabotieren.

 

 


Mur Lafferty:  Das sechste Erwachen

 

Ein riesiges Raumschiff, mit 2000 Menschen als Passagiere in Stase versetzt, 6 Klone als Mannschaft, die das Schiff warten sollen und die Fahrt überwachen, und einer KI. die die Klone dabei unterstützt, gleitet lautlos durch den Weltraum, um einen neuen Planeten zu kolonisieren. Stirbt einer der Crewmitglieder, wird er sofort durch seinen eigenen, neuen Klone ersetzt.

 

 

Eines Tages erwachen alle Klone neu erschaffen. Die Erinnerungen ihrer bisherigen Reise, immerhin schon 25 Jahre, sind gelöscht. Sie wissen nur, dass ihre Vorgängerklone getötet wurden, und dass der Killer noch auf dem Schiff sein muss.


 

Lilly Lindner:   Splitterfasernackt

 

Puh. Als Sechsjährige reihenweise vergewaltigt. Als Siebzehnjährige, für drei Tage und zwei Nächte mit Gewalt entführt, und mit vier anderen Mädchen, von einigen Männern in eine Wohnung eingesperrt, mit einem Messer um die Brustwarzen und zwischen den Beinen Wunden eingeritzt bekommen, bespuckt und geschlagen worden, vergewaltigt und misshandelt.

Lilly verabschiedet sich von ihrem Körper. Der Körper ist Felia, Ana, Mia, manchmal ein kleines Mädchen, und manchmal auch irgendeine andere Person. Aber er ist nicht mehr Lilly, er gehört nicht mehr Lilly.
Da ihr Körper nicht mehr ihr gehört, beginnt sie in einem Edelbordell zu arbeiten. Wenn es schon nicht mehr ihr Körper ist, dieser, von Männern zerstörte, warum dann nicht wenigstens damit Geld verdienen. Und wenn sie gerade keine Freier hat, und auch sonst nichts zu tun ist, schreibt Lilly ihre Lebensgeschichte auf. Die Gesichte von Lilly - und von Felia, Ana, Mia, dem kleinen Mädchen und noch einigen anderen Personen, die in ihrem Kopf leben.

 


Frank McCourt:    Die Asche meiner Mutter
Ein Rückblick auf die Kindheit und Jugend in tiefster Armut im armen Westen von Irland, in der Stadt Limerick, wo schon der als reich galt, der für seine Familie eine eigene Toilette vorweisen konnte. Frank, 1930 in New York als Sohn einer irischen Einwanderfamilie geboren, im Alter von vier Jahren wieder mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder Malachy zurück nach Irland umgesiedelt, erzählt hier seine Kindheit und Jugend in Irland, bis er im Jahr 1949 wieder nach New York zurückkehrte.

1997 erhielt Frank McCourt für "Die Asche meiner Mutter" den Pulitzerpreis.

 

Arkady Martine:   Im Herzen des Imperiums

 

Das Imperium fordert die kleine souveräne Raumstation Lsel, die sich bis jetzt der Einverleibung in das Imperium mit viel politischem Geschick entziehen konnte, auf, einen neuen Botschafter in die Hauptstadt des Imperiums zu senden, ohne mitzuteilen, was mit dem bisherigen Botschafter geschehen ist.

 

Mahit Dzmare verlässt nach drei Monaten Vorbereitungszeit die Raumstation, um mit einem imperialen Kriegsschiff ins Zentrum des Imperiums gebracht zu werden, um dort den Botschafterposten anzunehmen. Dort muss sie, aus der Sicht des Imperiums eine Barbarin, sich einer fast unlösbaren Aufgabe stellen. Wie kann sie ein technisches Geheimnis der souveränen Lsel-Raumstation, für das im Imperium einflussreiche Leute töten wurden, vor dem Imperium verbergen, und wie soll sie es schaffen, die weitere Souveränität der Raumstation zu erhalten? Und wieso liegt ihr Vorgänger in der Leichenhalle, scheinbar an einem Unfall beim Essen erstickt?

 

Aber war es denn wirklich ein Unfall?

 

Und wer von denen, die sich um sie bemühen, ist ein Freund, wer ein Feind?

 

Und wie kann sie es vermeiden, wie ihr Vorgänger auch in der Leichenhalle zu landen? Denn schnell wird klar, dass man sich genau darum bemüht.

 

 


Malachy McCourt:  Der Junge aus Limerick

 

Malachy McCourt ist der Bruder von Frank McCourt (Die Asche meiner Mutter).

Frank war eindeutig der Intellektuelle in der Familie McCourt, während man Malachy wohl eher als den Rüpel und Säufer einstufen muss - und als Schauspieler. Vielleicht ein Erbe seines Vaters, der zwar nie Schauspieler gewesen war, aber in den Kneipen von Limerick, wenn er genug intus hatte, doch oft seine Auftritte inszenierte.

Während Frank versuchte seinen Kopf mit Bildung zu schulen, wählte Malachy die Kneipe, die Straße, ja letztendlich auch die Bühne, um fürs Leben zu lernen.

Wo der Humor von Frank subtil, leicht von einer irischen Melancholie durchdrungen ist, ist der Humor von Malachy derb, durchaus manchmal etwas schmutzig - und überschäumend vor irischer Lebensfreude.


Wo man bei Frank zu schmunzeln beginnt, muss man bei Malachy fast schon lauthals lachen.
Malachy hat zwar in New York, in das er mit zwanzig Jahren, mit der Hilfe seines Bruders Frank, ankommt, meistens eine eigene Wohnung, lebt aber quasi, zumindest gefühlt, auf der Straße, in den Kneipen (vor und hinter dem Tresen), auf internationaler Goldschmuggeltour und auf der Bühne des Theaters. Bezeichnend ist in seinem Buch auch die „Danksagung“ am Ende desselben, wo er sich z.B. bei dem Schauspieler Richard Harris für die "wilden Zeiten" bedankt.

Und noch eine Danksagung ist dort bezeichnend und zeigt andeutungsweise seine Art:
 „Dank – an die Engländer, dafür, dass sie uns ihre Sprache in den Rachen gestopft haben, sodass wir sie in schillerndsten Farben wieder hervorwürgen konnten. An New York – ich liebe dich.“

 

Wer eine Lebenserinnerung, die mit der von Frank McCourt (Die Asche meiner Mutter + Ein rundherum tolles Land + Ein Tag und Nacht und auch im Sommer ) parallel läuft, aber doch so ganz anders ist, lesen möchte, wer teilweise besten Gossenjargon, zum Brüllen komisch hervorgebracht, lesen möchte, sollte sich dieses Buch antun. Die Geschichte eines Mannes, ­der, wenn überhaupt, erst sehr spät in seinem Leben "erwachsen" wurde.

Ein Junge aus Limerick – ich liebe es.

George  Orwell:      1984

Phillip P. Peterson:    Vakuum

 

Die Vernichtung des Universums durch einen spontanen Vakuumverfall, so wie Phillip P. Peterson es in seinem Roman „Vakuum“ beschreibt, ist keine Erfindung von ihm, sondern ein mögliches Ereignis, die sich aus der Quantenfeldtheorie ergeben soll.

 

Fragt mich bitte nicht weiter, ich bin kein Physiker.

 

Zum Buch:

 

Was macht man, wenn die Menschheit feststellt, dass im Hyaden-System, ca. 150 Lichtjahre entfernt, so ein Verfall entstanden ist, und mit fast Lichtgeschwindigkeit sich in alle Richtungen, selbstverständlich auch in Richtung Erde, ausdehnt.

 

Und was macht man, wenn der Menschheit klar wird, dass, da man ja das, was man jetzt gesehen hat, das Verschwinden von Sternen im Hyaden-System, bereits vor 150 Jahren passiert ist, da das Licht 150 Jahre benötigt hat, damit das Geschehnis auf der Erde von den Menschen gesehen werden kann, und somit der Erde und der Menschheit schon in ungefähr 2 Jahren das Gleiche passieren wird, da die äußere Grenze dieses Vakuums quasi schon vor der Tür steht, bzw. direkt vor der eigenen Tür auf einen zurast?

 

Susan Boyle, die in der Antarktis mit einem Radioteleskop das Weltall absucht und dieses Phänomen als erstes entdeckt, bekommt den Schreck ihres Lebens.

 

Man wird es den Boyle-Effekt nennen. Man wird ihr den Nobelpreis zusprechen. Vielleicht bleibt sogar noch so viel Zeit, dass sie ihn in Empfang nehmen kann.

 

Was für eine Ehre. Ihr Name wird für das größte Ereignis in der Geschichte der Menschheit stehen. Des letzten Ereignisses in der Geschichte der Menschheit - und dann … ?

 

Das Ende der Menschheit, das Ende des Universums.

 

Es würde alles einfach weg sein, nur noch ein Nichts würde vorhanden sein. Ein Vakuum, das sich mit fast Lichtgeschwindigkeit immer weiter ausdehnen wird, bis die ganze Milchstraße, mit ihren Milliarden von Sternen, nicht mehr vorhanden sein wird. Dann, als Nächstes, die Andromedagalaxie, und dann immer so weiter … …

 

Oder kann man doch noch etwas retten? Vielleicht einen kleinen Teil der Menschheit, vielleicht zumindest ein ganz kleines bisschen von der Menschheit?

 

 


 

Kim Stanley Robinson:  New York 2140

 

New York in der Zukunft. Der Klimawandel ist fortgeschritten, der Meeresspiegels gestiegen. Teile von New York  stehen unter Wasser. Die, die weiterhin in New York wohnen, kämpfen ums Überleben. Wobei nicht alle ums Überleben kämpfen müssen. Die Unterschiede sind gravierender als heute, aber auch in der Zukunft stehen die, die nichts haben, mit dem Rücken an der Wand, bzw. mit den Füßen im Wasser, und andere versuchen daran zu verdienen und mehr Macht zu erlangen. Und man kämpft auch um den Besitz der Häuser - auch mit allen Mitteln, und ohne Rücksicht auf die Bewohner.


Kim Stanley Robinson: Aurora

 

Ein riesiges Raumschiff mit 2000 Kolonisten ist von der Erde unterwegs, in das Tau-Ceti-System, um den erdähnlichen Mond eines dortigen Planeten zu terraformen und zu kolonisieren.

 

An Bord sind vierundzwanzig in sich geschlossenen Biome, die die verschiedenen Klima- und Landschaftsarten der Erde beinhalten, und in denen die 2000 Kolonisten in verschiedenen Gesellschaftsformen und Lebensarten leben.

 

Nach 160 Jahren Flugzeit nähert sich das Generationsschiff ihrem Ziel. Das Schiff ist die einzige Welt, die die junge Freya, Tochter der Chefingenieurin Devi, die auch schon auf dem Schiff geboren wurde, kennt. Sie erlebt die Sorgen und Nöte der Bewohner, die strengen Regeln, die eingehalten werden müssen, um in der kleinen Gemeinschaft leben zu können und auch um die Möglichkeiten des Raumschiffes nicht zu überfordern, denn man ist von den lebenserhaltenden Möglichkeiten des Schiffs abhängig.

 

Mit Hoffen und Bangen nähert man sich Aurora. Wird man sich dort niederlassen können und eine neue Zeitrechnung der Menschheit beginnen, oder scheitert die Mission nach 160 Jahren auf der Zielgraden oder auch noch direkt am Ziel.

 


Katja Schneidt:    Gefangen in Deutschland

 

Puh. Das Buch ist schwerer Tobak. Man mag es kaum glauben, was dort beschrieben ist. Aber man muss es wohl.  Eine nähere Buchbeschreibung bringe ich später. Erst einmal muss ich das Buch innerlich etwas verdauen. Nur so viel. Migration kann nicht bedeuten, dass man eine Parallelwelt duldet. Ausländische Traditionen haben in Deutschland nichts zu suchen, wenn sie mit der deutschen Gesellschaftsvorstellung und den deutschen Gesetzen nicht konform gehen. Dabei spielt es keine Rolle, wie oft z.B. der türkische Ministerpräsident Assimilation als Verstoß gegen die Menschenwürde anprangert und verlangt, dass die Türken in Deutschland als erstes Türkisch lernen sollen und dann erst Deutsch und an ihren Traditionen festhalten.
Ich persönlich zweifel auch immer mehr an, dass das gescheiterte Migrationsobjekt an einer deutschen Ausländerfeindlichkeit gescheitert ist. Machen wir uns nichts vor, die meisten Migranten aus Südamerika, Asien und Afrika (wobei da der arabisch geprägte Teil auch ein Spannungsfeld bringt) und auch anderen europäischen Staaten, sprechen schon nach kurzer Zeit wirklich gutes Deutsch und leben sich in unsere Gesellschaft ein. Es ist hauptsächlich ein Kulturkreis, in dem viele - aber auch das muss na klar gesagt werden, nicht alle - ganz bewusst noch nach Jahren der Einwanderung, ja teilweise sogar noch nach zwei oder drei Generationen, nicht die deutsche Sprache, oder diese nur gebrochen, sprechen können, und sich bewusst unsere Gesellschaftsstruktur verachten.

 

Und wie in dem Buch beschrieben, ist diese Migrationsverweigerung teilweise nicht freiwillig, sondern wird von den eigenen Ehemännern, Vätern und Brüdern aufgezwungen. Oft sind es uralte Traditionen. Traditionen, die älter sind als der Islam, der zwar durch die Herausstellung des Mannes als etwas Besseres und Höheres oft für das Verhalten herhalten muss, aber doch nicht selten nur missbraucht wird und als Entschuldigung für dieses Verhalten dient.

Archaische Familien und Sippengrundsätze, entstanden in Zeiten, in denen es keinen funktionierenden Staat gab, so wie wir ihn heute kennen, haben in unserer Gesellschaft keine Lebensberechtigung. Der Umgang mit Frauen, so wie Katja Schneidt es in ihrem Buch beschreibt, kennen wir auch aus unserer Glaubenslehre. Aber diese alten Familienpatriarchen, z. B. Noah, Abraham, Moses, die Herr über Leben und Tot waren und unbedingten Gehorsam von ihrer Familie verlangten, lebten in der vorchristlichen Zeit, bevor ein "Staat" entstand, wie das spätere Israel unter König David und Salomo.

 

Es ist nicht Ausländerfeindlichkeit, wenn ich glaube, dass diejenigen, die unsere Gesellschaftsform für unzüchtig halten, europäische Frauen, nur weil die sich nicht unter Schleiern und langen Kleidern verstecken, im Bikini oder Badeanzug am Strand oder im Freibad den Sommer genießen, vor der Ehe schon einen oder mehrere - selbst ausgesuchte - Freunde haben, einerseits als Huren bezeichnen, die man nie heiraten würde, allerdings als beliebte zeitweilige Freundin hat, da man sich ärger einhandeln würde, wenn man sich so etwas, ohne gleich heiraten zu wollen, aus dem eigenen Kulturkreis nimmt, dieses Land verlassen sollten. Niemand sollte bleiben, der diese Gesellschaft (und 50% von dieser als minderwertig betrachtet) verachtet.

 

Und es ist schlimmer als nur einfach perverse Moral, freiwilligen Sex von 16,17,18 jährigen Frauen (wohlgemerkt nur bei Frauen) - und älteren - als schmutzig und unmoralisch zu bezeichnen, solange diese nicht verheiratet sind, aber gleichzeitig es als etwas völlig Normales zu betrachten, 12 jährige Mädchen Zwangs zu verheiraten, und dann die Vollziehung der Ehe, was nichts anderes als eine Vergewaltigung ist, noch als großes Familienfest zu feiern. Zumindest zu feiern, wenn die Braut bei dieser Vergewaltigung beweisen konnte, dass sie noch unberührt war.

 Da Null-Toleranz anzusetzen hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit und zu tun. Und auch nicht in der Einschränkung von Religionsfreiheit, wenn sich bei so einem Verhalten auch noch auf Mohammed berufen wird, dessen Lieblingsfrau bei der Hochzeit noch jünger gewesen sein soll.

 

 


Seneca:                   Von der Seelenruhe


Juliane Stadler:  Krone des Himmels

 

Aveline, aus Oberlothringen, ist 16 oder 17 Jahre alt. In der Hoffnung von einer schweren Sünde losgesprochen zu werden, begibt sie sich auf die Pilgerreise ins Heilige Land, um am heiligen Grab in Jerusalem zu beten und um Erlösung zu bitten. Allerdings ist Jerusalem drei Jahre zuvor, nach der vernichtenden Niederlage des christlichen Heeres bei Hattin, wieder in der Hand der Heiden. Sie schließt sich einer kleinen Pilgergruppe an, die sich, um sicher reisen zu können, an den 3. Kreuzzug des Kaisers Friedrich Barbarossa anschließen will.

 

Die Umstände zwingen Aveline, als Mann verkleidet, sich in das Heer von Barbarossa als Bogenschütze einzugliedern. Niemand darf erfahren, dass sie eine junge Frau (eigentlich noch ein Mädchen) ist.

 

Étienne ist 3. Sohn eines Ritters in der Grafschaft Auxerre. Da er einen verkrüppelten linken Fuß hat, gilt er als Strafe für eine Sünde seiner Eltern. Und so behandelt ihn sein Vater auch. Étienne entflieht den Schlägen und Demütigungen seines Zuhauses, wird auf dem Weg in den Süden ausgeraubt, und mehr tot als lebendig am Wegesrand liegengelassen.

 

Der Wundheiler Casper findet ihn und nimmt ihn bei sich auf. Casper rettet auf dem Weg in den Süden Guillaume IV, Graf von Vienne und Macon, das leben, als dieser von seinem eigenen Schlachtross in die Brust getreten wird. Der Graf ist auf dem Weg nach Marseille, wo er für seinen Lehnsherrn, Hugues III. de Bourgogne, Herzog von Burgund, Schiffe ordern soll, damit dieser mit seinem Heer eingeschifft werden kann, in Richtung des Heiligen Landes, zum 3. Kreuzzug des französischen Königs Philipp II..

 

Vor Akkon treffen Aveline und Ètienne aufeinander, als sie, in der Schlacht verletzt, von Ètienne verarztet wird. Dabei entdeckt Étienne die wahre Identität von Aveline und schwört ihr, ihr Geheimnis für sich zu behalten, da, wenn es herauskommen würde, dass sie eine Frau ist, sie wohl auf einem Scheiterhaufen enden würde. Und der schlimmste Feind von Aveline, der der Auslöser war, dass sie so viel Schuld auf sich geladen hatte und ihre Pilgerreise überhaupt antreten musste, befindet sich bereits in dem eigenen Heerzug und bekommt mit, wer eigentlich hinter der Verkleidung des jungen Bogenschützen steckt, und will dieses Wissen ausnutzen, um selbst in der Hierarchie des Heeres aufzusteigen und um seine Feinde, Casper und Ètienne, zu vernichten.