2010 - Fjällwanderung Wanderbericht Ritsem-Kvikkjokk-Saltoluokta

20. August

Hier beginnt die Wanderung.
Hier beginnt die Wanderung.

 

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Um über den Vuojatätno zu kommen, musste man zum Glück nicht schwimmen. Ein bisschen Zivilisation, hier in Form einer Hängebrücke, gab es doch noch.

Oben sieht man den Berg AkkaKennt jemand nicht Akka? Akka von Kebnekaise heißt die Wildgans, die den Wildgänseschwarm anführte, mit dem Nils Holgersson seine wunderbare Reise durch Schweden bestritten hat. Die Verfasserin, Selma Lagerlöf, war die erste Frau, die einen Literaturnobelpreis erhielt.

 

Brücke über den Vuojatädno
Brücke über den Vuojatädno
Mein Fluss. Rechts vom Bild ist mein Übernachtungsplatz
Mein Fluss. Rechts vom Bild ist mein Übernachtungsplatz

 

Der Waschplatz. - Die kleine Anhöhe rechts im Foto war eine angenehme Rückenlehne, sodass man sich dort gemütlich hinsetzen, etwas lesen und die Umgebung genießen konnte. Allerdings funktionierten die Buschtrommeln perfekt, und alle Mücken in der Umgebung wussten in kürzester Zeit, dass die Blutbar geöffnet hatte. Das Mückenmittel, das mir der Outdoorhändler meines Vertrauens wie Sauerbier angeboten hatte, angeblich selbst für Malariagebiete zugelassen, was das auch immer heißen mag, versagte kläglich. Nächstes Mal gibt es doch wieder Djungel Deo. Man dürftet dann lieblich nach Zitrone, und die Mücken mögen dies wirklich nicht.

Rechts vom Foto war eine kleine ebene Fläche für das Zelt.

 

Es kehrte Ruhe ein -und es gab was zu essen.
Es kehrte Ruhe ein -und es gab was zu essen.

 

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22. August

 

 

Am nächsten Morgen plagten mich stechende Kopfschmerzen. Und zwar so heftig, dass an weiterlaufen nicht zu denken war. Somit musste ich nach einem 1/2 Tag Wanderung schon den ersten Ruhetag einlegen.

 

Ich ließ den Tag ganz ruhig angehen,.. nahm dann die Kamera und erkundigte die Gegend. Mehr war heute nicht drin. Es war aber trotzdem ein schöner Tag.

 

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23. August 

 

Auifbruch - die Sonne schien
Auifbruch - die Sonne schien

 

Am folgenden Tag, die Kopfschmerzen waren weg, und wie man auf dem Foto sehen konnte, war es herrliches Wetter, sollte es endlich, nachdem der Zeltplatz gefegt und gefeudelt sauber hinterlassen war, weiter gehen.

 

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Blick nach vorne
Blick nach vorne

 

Während ich auf dem Padjelantaleden wanderte ging mein Blick mal weit nach vorn .....

 

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...... und zur Seite.

 

Tolle Landschaft, tolles Wetter und ein leichter Wind, der die Mücken in ihren Verstecken ließ.

 

Einfach herrlich.

 

Blick zur Seite
Blick zur Seite

 

Nach ungefähr einer Stunde kam ich an ein Moor, durch das der Weg hindurchführte.

 

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Hier war durchaus Platz genug, um jemanden für ein paar Tausend Jahre verschwinden zu lassen.

 

 

Mir blieb es aber erspart zu testen, wie dicht meine Wanderstiefel wirklich waren.

 

 

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Gleiche Blickrichtung, nur ein leichten tatsch mehr nach links, also mehr nach Norden. Die Berge im Hintergrund sind nördlich des AkkajaureIm Vordergrund der Anfang der Eiszeitmoräne, dahinter das Moor.

Man erkennt auf dem Foto den Höhenunterschied, den hier das Eis vor ein paar Tausend Jahren geschaffen hat.

 

 

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Hinter dem ersten Fluss war das innerschwedische Nationalpark-Dreiländereck.

 

Hier stoßen

 

Padjelanta NationalparkSarek Nationalpark und Stora Sjöfallets Nationalpark aufeinander.

 

 

........nicht einmal zweihundert Meter diesen, über die nächste Brücke gehend, wieder zu verlassen, um in den Padjelanta Nationalpark zu gelangen. 


Drei Nationalparks innerhalb von 10 Minuten, wenn ich mal die Pause nicht mit rechne, die ich dort am Fluss genossen hatte, war keine schlechte Leistung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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In der rechten Hälfte kann man zwischen den Bäumen versteckt die Kisurisstuga erkennen, die ich ohne Aufenthalt hinter mir gelassen hatte.

Langsam gewann ich an Höhe. Die Bäume wurden weniger,............

.....und waren bald fast ganz verschwunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

30 Kg lagen hier so herum. Zum Glück wurde der Rucksack jeden Tag, ich musste ja was essen, ca. 1/2 kg leichter.

 

Und wieder eine Eiszeitmoräne. Gut sieht man, wie sie rechts und links steil abfiel, während es auf dem Kamm eben vorwärtsging.


An den Seitenhängen der Eiszeitmoräne hatten sich sogar wieder ein paar Bäume angefunden.

 

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Aber auch nach der eiszeitlichen Schutthalde war der Weg schön eben.

 

 

Das da hinten, wo Schnee zu sehen ist, liegt Norwegen. Da werde ich nicht hinkommen, aber ich habe ja ...


´... ein Tele. Da holen wir uns Norwegen mal etwas heran.

 

 

Nach noch einer eiszeitlichen Schutthalde suchte ich mir an einem kleinen Fluss ein schönes Plätzchen, ...

... schlug mein Zelt auf, ...

... und backte mir mein Abendbrot.

 

 

Danach genoss ich, vor dem Zelt gegen meinen Rucksack gelehnt, die Aussicht.

Mücken gab es auch, aber längst nicht so viele, wie am ersten Zeltplatz.

 

 

Auch wenn es nicht richtig dunkel wurde, war es bald Zeit in den Schlafsack zu kriechen.

Der erste richtige ganze Wandertag lag hinter mir. Ich spürte ein bisschen meine Schultern, fühlte mich aber an sonsten sau wohl.

Ich war da, wo ich sein wollte.

 

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24. August

 

 

Während ich mir mein Frühstück kochte, bekam ich Besuch. Insgesamt wohl so fünf oder sechs von den Vögeln hatten sich in einem Abstand von ca. 3 M, um mich herum niedergelassen, und schauten so dumm in die Gegend herum.

  

 

Den schien das alles hier nicht so richtig zu interessieren.


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Meine Küche.

Wenn auch nicht von IKEA, so war doch der größte Teil "tillverkning i sverige".

 

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Hier schien es sumpfig zu werden, allerdings gab es für mich......... 

 

... mal wieder ...  

 

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 ... eine Eiszeitmoräne. Und ich ging immer brav oben auf dem Kamm längs, während es auf beiden Seiten im Tal sumpfiges Gelände gab.

 

 

 

Ich hatte mir angewöhnt das relativ energiearme Brot am Abend zu backen und zu essen, und die etwas gehaltvolleren Pastagerichte morgens, damit ich beim Laufen etwas mehr Energie im Körper hatte.

 

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Über den Fluss Låddejåkkå, der hier im Bild in den Vastenjaure strömt, wollte ich nächsten Morgen, allerdings nicht direkt am See, sondern ca. 4 km landeinwärts. Dort, bei der Låddejåkkåstuga spannte sich eine Hängebrücke über den Fluss.

Aber das war für morgen geplant. An dem letzten Bach auf der Hochebene, bevor ich ins Tal zum
Låddajåkkå wieder hinabgehen musste, machte ich für heute Schluss. Hier zu bleiben lohnte sich auch, wie alleine das nächste Foto zeigt.

 

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In einem Reisebüroprospekt für Pauschalreisen würde unter dem Bild jetzt stehen:

"Einzelzimmer mit Aussicht."

Es war kälter geworden, sodass es kaum noch Mücken gab. So konnte ich vor dem Zelt, mein Rucksack als Rückenlehne, liegend, die wahnsinnige Aussicht genießen.

 

 

Einfach nur gucken, ...

... bis es wieder Zeit wurde ins Zelt und den Schlafsack zu kriechen.

 

 

In der Nacht bin ich ab und zu von ein paar Regentropfen, die auf mein Zelt fielen, kurz wach geworden. Ich kann gut in meinem Zelt schlafen, habe auch keine Probleme einzuschlafen, aber trotzdem habe ich im Zelt einen sehr leichten Schlaf, sodass auch schon Regentropfen mich wecken.Allerdings schlafe ich auch nach so einer Störung ohne Probleme wieder ein.

 

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25. August

 

 

Am nächsten Morgen schien die Sonne nicht durch die Zeltwände, sodass ich schon, auch wegen der nächtlichen Regentropfen, einen Wetterwechsel befürchtet hatte.

 

Als ich allerdings aus dem Zelt gekrochen war, sah ich, dass ich nur im Schatten eines Berges, der östlich von mir in der Gegend herum stand, lag, und sobald die Sonne höher steigen würde, die Sonnenstrahlen auch mich und mein Zelt erreichen würden. Was ich auch sehr begrüßte, da es in der Nacht ziemlich kalt geworden war, und sich das erst durch die Sonnenstrahlen ändern würde.

 

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Aber als ich mich wieder auf den Weg machte, waren die Temperaturen schon wieder angenehm.
Die kalte Nacht hatte aber auch seine guten Seiten gehabt. Es gab jetzt kaum noch Mücken.
Nur für meinen Rucksack fand ich immer noch keinen Träger.
Noch einmal ruhig stehen und den herrlichen Ausblick genießen, dann........
Und bloß nicht den Rucksack vergessen.

 

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Dann ging es auch gleich bergab zum Låddejåkkå........

 

....... mit der Låddajåkkastuga (links hinter den Bäumen, vor dem Fluss), an der ich aber nur, dem Hüttenwirt zuwinkend, vorbei ging.

 

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Ich war noch gar nicht unten am Fluss, da konnte ich schon sehen, wie es auf der anderen Seite, im gleichen Stil, wie es gerade bei mir bergab, wieder bergauf ging. Dicht rechts vom Bach, der links im Bild ins Tal fließt, ging de Weg längs.

 

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Aber erst einmal ins Tal runter und über die Brücke.

 

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Unten am Flussbett sind kreisrunde Löcher in den Fels gebohrt. Steine, die sich in Felsvertiefungen ablagern, werden, wenn während der Schneeschmelze der Fluss viel reißender ist, durch Strudel im Kreis immer herumgeschleudert, und fressen sich so in den Felsen.

 

 

Hier sieht man noch so einen Malstein in dem Loch liegen.

 

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Dieses Warnschild hat etwas Besonderes und unterscheidet sich wesentlich von Schildern mit gleicher Funktion, die an anderen Brücken hängen. Normalerweise hängt so ein Schild auf jeder Seite gut sichtbar am Anfang des Brückengeländers, oder direkt auf den Gehplatten, sodass man es gut sehen kann. Bei dieser Brücke ist das Schild unter den Gehplatten (da drüber zu sehen) angebracht. Zu sehen ist das Schild nur, wenn man nicht direkt auf die Brücke geht, sondern sich erst unterhalb der Brücke die Felsformationen anschaut. Komisch, ansonsten sind die Schweden doch so pragmatisch, aber hier haben sie kläglich versagt.

 

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Toller Whirlpool. Nur die Wassertemperatur könnte etwas höher sein.

 

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Und ganz vorsichtig kündigte sich bei einer Birke der Herbst an.

 

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Noch einmal der Låddejåkkå, wie er in den Vastenjaure mündet.

 

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Ich hatte schon wieder reichlich an Höhe gewonnen .... 

 

 

... bis der Weg endlich wieder langsam in die Waagerechte überging.

 

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Die Berge im Hintergrund sind nicht in Norwegen. Hier ging mein Blick nach Osten - ins Sarek.

 

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Ach - und wieder lag hier so ein Rucksack herum.

 

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Und noch einmal Pause an einem kleinen Bach. Hinter dem Weg vorne im Bild, gleich hinter dem Stein, an dem mein Rucksack gelehnt war, ging es leicht bergab zu einem kleinen Bach. Die Wegstrecke gleich dahinter führte schon wieder vom Bach weg.

Die Aussicht war einfach ....

 

 
... spitze, ­und muss in aller Ruhe auch genossen werden.

Was in Irland gilt, gilt auch für das schwedische Fjäll:
"Als Gott die Zeit gemacht hatte, hat er davon verdammt viel gemacht."

Also schön auf einem Stein sitzen, frisches Wasser trinken, einen Müsliriegel zur Stärkung reinziehen, und den Blick schweifen lassen ...-, den Blick schweifen lassen ...-, den Blick s....... ...... - - - - - usw., usw.,usw. ...

 

Nach einer letzten Steigung schaute man schon wieder in das nächste Tal, der nächste Fluss (Miellätno)  ...

 

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... und der nächste See (Virihaure).

 

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Aber so weit kam ich heute nicht mehr. Auf halben Weg bergab zum Fluss machte ich.......

... an einem kleinen Bach ...

 

 

... Schluss für heute.

 

 

Nach noch etwas Landschaftskino ging es ins Bett.

 

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26. August

 

 

Am nächsten Morgen wurde erst einmal der Schlafsack gelüftet.

 

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Ein Blick in die Runde, während das Essen kocht.

 

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Das Wasser ist so klar, dass man nur durch die Wellen erkennen kann, dass es überhaupt da ist.

 

 

Schnell abwaschen, packen und dann geht es weiter.

 

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Der nächste Fluss, die nächste Brücke.

 

 

Man erkennt gut den Weg vor der Brücke, und auch schon, wie er hinter ihr weiter verläuft.

 

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Hier gab es kein Hinweisschild über eine Personenzahlbegrenzung. Oder hätte ich auch einmal unter der Brücke nachschauen sollen???

 

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Blick über den Virihaure, Richtung Norwegen.

 

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Dann näherte ich mich schon meinem nächsten Zeltplatz.

 

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Wieder mit bombastischer Aussicht.

 

"Das gleiche Einzelzimmer, eine andere Aussicht"

 

So ein Wechsel (gleiches Zimmer - andere Aussicht) bietet keine Pauschalreise.

 

 

Kaum ist die Sonne weg, wird es unangenehm kalt. Außerdem weht ein kalter Wind.

Durch Mehrheitsbeschluss bestimme ich, dass das Waschen heute ausfällt und auf morgen früh verlegt wird.

Ich bleibe aber noch, dick eingepackt, eine ganze Weile vor dem Zelt sitzen, und genieße die Aussicht. 

 

 

 

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27. August

 

 

Waschen (was ja gestern Abend ausgefallen war), kochen, essen abwaschen und packen ....

 

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..... und schon ging es weiter.

 

 

Letzter Blick auf den Virihaure

 

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Die Fjällstugorna Staloluokta, rechts im Bild, kaum zu erkennen, am Ufer des Virihaure hatte ich schon lange, ohne Pause, hinter mir gelassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein sehr großes Lob an die Brückenbauer.

 

Hier haben sie das Warnschild, für alle gut sichtbar (gelb) - auf der Brücke - angebracht.

 

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Nur für jeweils eine Person. Wenn man dem Bild glauben darf, aber wenigstens mit Rucksack.

 

 

Ein Blick zurück

 

 

Schluss für heute. Von einer Eiszeitmoräne aus fotografierte ich noch einmal mein einsames Zelt. Bei dem Anblick überkam mich das Gefühl völlig alleine, völlig auf mich gestellt zu sein.  Ich muss zugeben, es war ein schönes Gefühl.

 

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Kurz bevor ich in den Schlafsack kroch, gab es von der Natur auf einmal Feueralarm. Lappland stand in Flammen.

 

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28. August

 

 

Wieder war alles gepackt, und es konnte es los gehen. Ein kurzer Blick auf die Karte hatte gezeigt, dass heute wohl der leichteste Wegabschnitt überhaupt kommen würde - zumindest bis jetzt.

 

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Gestern musste ich noch, vom Virihaure kommend, eine Zeit lang sanft ansteigend an Höhe gewinnen. Heute würde es den ganzen Tag über eine Hochebene gehen, mit fast kaum Höhenunterschiede.

 

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Und wie sich dann im Laufe des Tages herausstellte, ging es so zügig voran, dass ich meine Pausen schon bewusst öfters und länger einlegen musste, um nicht schon am frühen Nachmittag in die Gegend zu gelangen, wo ich mir einen geeigneten Übernachtungsplatz suchen wollte.

 

 

Der Himmel war wie immer, langsam wusste ich gar nicht mehr, wie norddeutsches Schmuddelwetter aussah, absolut blau. Dichtere Wolken hingen nur über entfernten Berggipfeln. Weit weg, für mich völlig unbedeutend.

 

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Auch wenn diese Wolkenkonstellation schon etwas heftiger aussah, erkennt man schön, dass sie über weit entfernten Berggipfeln hängt, und über mir der Himmel blau war.

 

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Auch eine Eiszeitmoräne, auf der ich eine Zeit lang ging. Sie war flacher und breiter, als die früherer Tage. Der Weg war, wie hier zu erkennen, gut zu laufen. Keine Steine, keine Wurzeln, nichts was störte.

 

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Und immer führte der Weg fast absolut eben durch die Landschaft.

 

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Wäre die Landschaft nicht so toll gewesen, wäre es fast langweilig geworden. So, ich hatte ja Zeit, machte ich öfters Halt, setzte mich auf einen Stein, wenn ich am Wegrand mal einen fand, und genoss die Landschaft, die Einsamkeit, die Ruhe, und ich lauschte der Stille.

Wer es noch nie erlebt hat, glaubt es wohl nicht, aber Stille kann man hören.

 

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Man erkennt den Weg, wie er sich von vorne links, mit einem Tatsch nach rechts, in die Hügel im Hintergrund hinschlängelt. Kaum Steigungen, der Weg war eben, es war ein Genuß hier zu wandern.

 

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Gestern bei meinem Durchmarsch bei Staloluokta hatte ich die letzten Menschen gesehen. Mehr als 24 Stunden später gab es wieder ein Hauch von Zivilisation.

Die Touttarstugorna.

Noch einmal durch einen Bach, und ich ging durch die Ansammlung von Hütten. Die Saison näherte sich dem Ende, nur zwei Leute standen zwischen den Hütten und grüßten mich mit einer stillen Handbewegung, während ich vorbei ging.

 

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Komisch - immer wo ich Pause machen wollte, lag so ein Rucksack herum.

 

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Dichtere Wolken gab es weiterhin nur weit weg, über ferne Berggipfel.

 

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Nur mit dem Tele sah das alles etwas bedrohlicher aus.

 

 

Weites Land. Im Grunde ging es ohne große Steigungen immer gerade aus. 

 

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Aber auch diese weite Hochebene war irgendwann durchschritten. Und ich sah am südöstlichen Ende der Hochebene auf Tarradalen (das Tarratal) hinunter.

 

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Ich sah ins Tal, fand einen kleinen Bach, eine einigermaßen ebene Fläche, und beschloss hier zu übernachten - mit imposantem Blick ins Tal. Ein toller Platz, um beim Brotbacken die Aussicht zu genießen.

 

 

Gute Nacht.

 

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29. August

 

 

Ups. Das waren nun aber keine fernen Berggipfel, um die da die Wolken zogen, und mit Schnee bedeckt waren. Sollte das Wetter nun tatsächlich umgeschlagen sein?

 

 

Ich machte mich auf die Socken. Das erste Mal auf der Wanderung mit Regenschutz über dem Rucksack, und die Regenjacke angezogen. Es nieselte leicht.

 

 

Aber je tiefer ich ins Tal kam, desto freundliche wurde das Wetter wieder. Zwar gab es noch keinen blauen Himmel, aber der Nieselregen hörte schon bald auf.

 

Dafür fing der Weg an auf die Knochen zu gehen. Steine, Wurzeln, Gestrüpp und Unebenheiten machten mir das Leben schwer und gingen auf die Gelenke, sodass ich nur langsam vorankam.

 

Als heutiges Ziel wollte ich bis hinter die Såmmarlappastuga kommen, vielleicht sogar bis kurz vor dem Tarraure.

 

 

Aber durch das Unterholz kam ich wesentlich langsamer voran, als ich mir vorgestellt hatte. Gar kein Vergleich mit gestern.

 

Auch wenn die Aussicht nicht von schlechten Eltern war, fehlte mir an diesem Tag irgendwie das richtige Feeling dafür.

 

Na ja - wenigstens die Sonne zeigte sich immer öfters am Himmel.

 

Und die Wolken klebten hauptsächlich wieder an fernen Bergen­, ...

 

... sodass sie nur mit Tele noch bedrohlich aussahen.    Schnee!!!

 

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Erst gegen 20:00 Uhr erreichte ich die Såmmarlappastuga.

 

 

Jetzt noch weiter und mir einen Zeltplatz suchen?

 

Ich entschied mich für ein klares Nein. Hier war ich, hier blieb ich. --- 

 

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Obwohl es schon wieder ziemlich kalt wurde, ging es noch am Abend zum Waschplatz. Immerhin konnte ich mich nach dem Waschen in einer warmen Hütte wieder aufwärmen. Dort wurde es dann auch noch ein gemütlicher Abend um Aufenthaltsraum.

 

 

 

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30.September

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eines von den drei Gästeschlafzimmern. Wobei dieses Vierbettzimmer zu den kleineren gehört. Außer diesem gab es noch ein weiteres kleines Zimmer, mit vier oder sechs Betten, und ein großes Zimmer, mit zehn oder zwölf Betten.

Und ein kleines Zimmer für die Hüttenwirtin.

 

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Aufenthaltsraum und Küche. Rechts vom Herd geht es in eines der kleinen Schlafzimmer.Links vom Herd ist die Tür zum Zimmer der Hüttenwirtin. Die beiden anderen Zimmer sind gegenüber, rechts vom Bild, genauso wie die Abwaschecke.

 

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Blick vom Hausvorplatz. Flussaufwärts. Keine üble Lage. 

 

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Raureif am Morgen. Davon war in der Hütte nichts zu spüren gewesen. Ein Glück, dass ich mich gestern noch ausgiebig gewaschen hatte.

 

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Die Hütte steht wirklich an einem tollen Platz. Hier noch einmal ein Blick flussabwärts. In die Richtung, in die ich mich auf den Weg machte.

 

 

Mit einem an Seilen befestigten Boot kann man ans andere Ufer gelangen.  Ich blieb aber auf dieser Seite, da ich weiter Richtung Kvikkjokk wollte.

 

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Ab und zu durch Wald auf einem guten Weg. Dann auch mal wieder, auch auf einem guten Weg, am Ufer des Flusses lang. 

 

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Und wieder durch den Wald, jetzt aber regelrecht, wie gestern, über "Stock und Stein".

 

 

Aber zumindest das Wetter wurde immer besser.

 

 

Wer hier genau hinsieht, erkennt auf der linken Bildhälfte, hinter den Birken versteckt eine Hütte. Das Fenster der Hütte ist am besten zu sehen. 

 

Tarrekaisestugan. 

 

Der Weg führte direkt am Hütteneingang vorbei. Ein kurzer Gruß an den Hüttenwart, der auf der Terrasse saß, und schon ging es weiter. 

 

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Wäre ich hier eine Woche früher durchgegangen, wären riesige Mückenschwärme über mich hergefallen. Aber bei meinem Marsch kam nur ab und zu eine, vor Kälte schlotternde Mücke zum Vorschein, die einem schon fast leid tun konnte.

 

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Ein Blick zurück - mit Tele. 

 

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Hier die gleiche Bergformation, mit dem mittigen Schneefeld, in Originalabstand. Aufgenommen an meinem nächsen Zeltplatz, am Ostende des Tarraure.

 

 

"Gleiches Zimmer - neue ......."

 

 

Und hier alles noch einmal, kurz vor dem Schlafen, mit typischer Abendstimmung.


Wow, das hatte sich gelohnt. Dick eingepackt, es wurde wieder kalt, lag ich noch lange, gegen meinen Rucksack gelehnt, vor dem Zelt und genoss diese Aussicht, dieses Gefühl
.

 

 

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31. August

 

 

Morgenstimmung über den Tarraure. Die Wolken sehen auf dem Foto düsterer aus, als sie es in Wirklichkeit waren. Ich genoss die Morgenstimmung und wusch mich, trotz einer gewissen Kälte in der Umgebung, in aller Ruhe am Ufer, während mein Blick immer wieder voller Faszination über den See schweifte. Die Kälte hatte auch ihre Vorteile - es gab keine Mücken, man konnte sich Zeit lassen, während man viel Haut offen legte.

 

 

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Schon wieder unterwegs. Schon kurz nach dem Übernachtungsplatz gab es einen ganz hässlichen steilen Abstieg, der auf die Knochen ging, hinunter zur Njumjesstugan. Wer weiß, wo die Hütte liegt, kann sie gleich links vom Fluss im Tal, im unteren Drittel des Fotos, erkennen. Kurz hinter den Baumwipfeln in dem vorderen Bildteil. 

 

Wer nicht weiß, wo die Hütte liegt, muss etwas suchen. Sie ist aber wirklich zu sehen.

 

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Keine Panik - für die, die in den nächsten Jahren hier wandern wollen. Das ist nicht die Fjällstuga Njunjes. Njuinjes lag schon hinter mir. Ein altes Bauernhaus in der Nähe von Bäcken. 

 

Gänzlich verlassen - fast.

 

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Auch wenn es grundsätzlich keine Stilvorschriften beim Wandern gibt, wird man auch hier ......

 

 

..... kritisch beäugt. Keine Ahnung, was für Noten meine Wander-Performance bekam. Aber auf jeden Fall wollte er (oder sie) sich das Elend nicht weiter ansehen .....

 

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..... und machte eine Fliege.

 

 

Dort, wo es sumpfiger war, gab es wieder Holzbohlen.

 

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Die Brücke über den Vallegårsså. Schon seit Bäcken, das war da, wo die Eule meinen Wanderstil kritisch beäugt hatte, ging es hauptsächlich durch Birkenwälder, die mit Nadelbäumen durchsetzt waren, fast völlig eben vorwärts. Wer unbedingt das Boot nach Kvikkjokk erreichen wollte, konnte hier Gas geben. Ich hielt mich allerdings weiter an der Vorgabe, dass ich auf einer Wanderung war und nicht auf der Flucht, und ging daher auch hier gemütlich weiter.

 

 

Der Bootsanleger um nach Kvikkjokk zu kommen. Aber am heutigen Tag fuhrt kein Boot mehr. Erst morgen früh. Aber anders hatte ich es auch gar nicht geplant gehabt. 

 

 

Ich entschloss mich, mal in hinter festen Wänden zu schlafen.   Home - (nicht ganz so) sweet home. Aber was soll´s.

 

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01. - 02. September

 

 

Von der Anlegestelle holte mich ein kleines Motorboot ab, das mich nach Kvikkjokk brachte. Dort ging es dann, völlig ungewohnt auf geteerten Straßen, durch den Ort. Fußwege gab es nicht, es ging auf der Straße zur Fjällstation.

 

 

Die Hauptstraße von Kvikkjokk mit der Hauptkreuzung im Sturm der Rushhour.

 

Von hier gesehen geht es links zum Bootsanleger und geradeaus zur Fjällstation.

 

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Die Fjällstation. Hier blieb ich zwei Nächte. Bevor es dann auf dem Kungsleden Richtung Norden nach Saltoluokta gegen sollte.

 

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Auf jeden Fall ein Hingucker. Auch von innen sehenswert. Die Kirche von Kvikkjokk.

 

 

Abendstimmung in Kvikkjokk

 

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03. September 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieder unterwegs. Jetzt auf dem Kungsleden Richtung Norden.

 

Und gleich ging es wieder über Stock und Stein. Der Anstieg war zwar nicht steil, aber der Weg hatte es doch teilweise ganz schön in sich.

 

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Aber bald wurde es besser. Wenn es sumpfig wurde, gab es auch gleich wieder Holzbohlen.

 

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Mein letztes Mehl hatte ich in Kvikkjokk verbraucht. Von nun an gab es original "Wasa" Knäckebrot. Mit Kaviarcreme. Fehlte nur noch der Schampus.  

 

Am fehlenden Schampus merkte man eindeutig die Nachteile, die man ertragen muss, wenn man keine Pauschalreise mit "all inklusive" gebucht hat. Hätte man, würde jetzt wohl, um den Geschmack der Kaviarcreme abzurunden, ein livrierter Kellner hinter dem nächsten Baum hervorhuschen, mit einem entsprechenden Glas auf einem Tablett. Selbstverständlich auf den Punkt genau gekühlt.

 

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"If you going to San Francisco"  

 

Die "Golden Gate Bridge" hätte ich nun aber hier wirklich nicht erwartet.

 

Dieses Foto ist eine kleine Hommage an Scott McKenzie, der im Sommer 1967 wohl seinen einzig wirklich großen Hit gesungen hat.

 

Nur einen einzigen Hit,

 

aber was für einen.

 

Kaum ein anderer Song hat wohl 1967 und die 15 Jahre danach eine ganze Generation mehr geprägt.

 

Sommer 1967 war ich 8, fast 9 Jahre alt. Zu jung, um es richtig mitzubekommen. Aber das Lied hat mich dann in meiner ganzen Jugend, an unzähligen Abenden und Nächten an Lagerfeuerern und sonst wo begleitet. 

 

San Francisco

 

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Ein Übernachtungsplatz direkt neben der Brücke. Auch wenn der Wald eine bombastische Aussicht verhinderte, war es ein schöner Platz.

 

20:43 Uhr riskierte ich einen Blick auf das Thermometer. Und schon nur noch knapp über 0°C. Es sind in der Geschichte der Menschheit sicher mehr Leute erfroren, als erstunken. Die Körperpflege reduzierte sich daher aufs Zähneputzen. Das Waschen wurde auf morgen früh verschoben. Ab in den Schlafsack.

 

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03. September

 

 

Auch der Morgen war noch kalt. Wenn man sich beim Waschen aber so hinstellte, dass man von der Sonne beschienen wurde, ging es. Immerhin gab es dafür keine Mücken. Dann wurde gefrühstückt und gepackt. Ich marschierte wieder los und ließ einige alte Lagerfeuererinnerungen meiner Jugend zurück. Auch das gehört für mich zum Wandern dazu. Die Seele baumeln zu lassen heißt auch die Gedanken streifen zu lassen - dahin, wo sie hingehen wollen. 

 

An diesem Platz hatte die "Golden Gate Bridge" eben nun einmal bei den Gedanken alte Erinnerungen wieder wach gerufen.

 

 

Und gleich ging es über Stock und Stein und langsam gewann ich dabei an Höhe.

 

 

Nach einem langen sehr anstrengenden Anstieg hatte ich die Höhe der Südflanke des Favnoajvve erreicht und schaute zurück, mit einem Tatsch nach rechts, also Richtung Nordwesten ins Sarek. Wenn mich nicht alles täuscht, müsste hier die Südostflanke des Boarekjåhkkå-Massivs zu sehen sein. Der Ausblick war bombastisch.

 

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Und da das alles so toll aussah, griff ich auch gleich zum Tele.

 

 

Und hier noch einmal ein Blick zurück, Richtung Südwesten, woher ich gekommen war. Am Nordende des hier zu sehenden Sees lag die Fjällstuga Pårte, an der ich am Tag davor gegen Mittag vorbeigekommen war.

 

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Hier gehe ich durch den Einschnitt zwischen Favnoajvve (links) und der vorgelagerten Höhe Huornnasj (rechts) durch. Unten im Tal liegt der westliche Ausläufer des Tjaktajaure.

 

 

Erst einmal oben angekommen, ging der Weg, hier vorne zu sehen, angenehm, ohne große Höhenunterschiede, weiter.

 

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Langsam verschwand der Tjaktajaure aus meinem Blickfeld und der Laitaure erschien in der Ferne. Dort wollte ich hin - wenn auch nicht mehr an dem Tag. Unten in dem Tal gab es, laut Karte, einen schönen Bach, dort wollte ich mein Zelt aufschlagen. 

 

Und das tat ich dann auch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch dieses Wasser schmeckte, wie immer, einfach herrlich. Auch wenn das Trinkwasser in Lübeck wirklich gut ist, brauche ich immer ein paar Tage, wenn ich wieder zu Hause bin, mich an das Leitungswasser zu gewöhnen.

 

Ein schöner Bach, ein schöner Platz. 

 

 

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04. September

 

 

Waschen, essen, packen - aufbrechen.

 

 

Der Weg war eben und angenehm zu gehen. Aber ganz ehrlich. Noch vor zwei oder drei Wochen wäre ich hier die absolute Blutbank gewesen. 

 

 

Der letzte halbe Kilometer vor dem Laitaure. 

 

 

Am Laitaure einen wunderschönen Blick auf den Skierffe.

 

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Hier wird gerudert, nicht geschludert.

 

 

Am nördlichen Ufer angekommen.  Das Boot gesichert und dann ging es an der Aktse Fjällstuga vorbei und der steile Aufstieg auf den nächsten Höhenzug. Wobei nach der Hälfte des Aufstieges für mich schon wieder Schluss war. Ein kleiner Bach mit einem schönen kleinen ebenen Platz lockte zum Beenden der heutigen Tour. 

 

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Am Platz angekommen, baute ich nur schnell das Zelt auf, schulterte meine Kamera und machte mich dann auf, den Rest der Steigung zu gehen um dann oben vom Kungsleden abzubiegen, und auf einem kleinen unmarkiertem Weg Richtung Skierffe zu gehen und vom Rapadalen einige Bilder zu schießen.

 

 

Ich genoss die wahnsinnige Aussicht. Irgendwann machte ich mich wieder auf, zu meinem Zelt, bereitete mir da Abendbrot und legte mich bald in meinen Schlafsack.

 

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05. September

 

 

Die Sonne schien, das Wetter war toll und ich breitete mich, nach dem Frühstück zum Packen, mal so richtig aus. Es war fast schon Mittag, als ich mich wieder auf den Weg machte, aber die Regel galt immer noch, ich war nicht auf der Flucht, ich hatte Zeit.

 

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Mit Gepäck ging es den Weg dann wieder nach oben, den ich schon gestern nur mit der Kamera gegangen war. Oben bog ich aber nicht wieder vom Kungsleden ab, sondern ging weiter auf dem Kungsleden auf die Njunjes Höhe Richtung Norden. Ab und zu lagen auf der Njunjes-Höhe ein paar große Steiner herum. Ansonsten zeichnete sich die Höhe dadurch aus, dass sie sehr eben war und kein Wasser vorhanden war.

 

 

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An der nordöstlichen Seite der Njunjes-Höhe angekommen, schaute ich, oben an einem steilen Abhang stehend, herunter auf den nächsten See. Der Sitojaure.

 

Im Taleinschnitt, den man in der Mitte sehen konnte, ganz am Ende des Tales, fast am Horizont, liegt die Saltoluokta-Fjällstation. Da würde die Wanderung zu Ende gehen.

 

 

Ich machte mich heran, abzusteigen und unten erwartete wieder, wie schon vor dem Laitjaure, einen ebenen Wanderweg von ca 2,5 km zum See.

 

 

Dort wartete wieder ein Ruderboot für mich, bzw. wie es schon am Laitaure gewesen war, mehrere Boote. Wäre nur ein Boot da gewesen, hätte ich über den See rudern müssen, dort mit einem der Boote, die dann dort liegen würden, im Schlepp wieder zurückzurudern, um das zweite Boot hier an meinem Startufer zu belassen, um dann endgültig an mein Ziel zu rudern. Eine eiserne Regel dort in Schweden. Es muss immer ein Boot auf jeder Seite liegen. Nehme ich das letze Boot, muss ich wieder dafür sorgen, dass wieder ein Boot vor Ort liegt.

 

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Hier war ich schon wieder weit vom See entfernt. Inzwischen ging es fast exakt nach Norden durch ein Hochtal, das rechts und links von Höhen eingeschlossen war. Aber auch die Höhen waren nicht sehr hoch, es flossen kaum Bäche in mein Hochtal, und wenn mal ein Bach auftauchte, sah das Wasser nicht gerader sauber aus, da das Wasser oft regelrecht nur stand und nicht floss. Es dauerte lange, bis ich endlich auf einen Bach stieg, aus dem man bedenkenlos trinken konnte.

 

 

Die Sonne knallte auf mein Haupt und ich war richtig froh, dass ich Richtung norden ging und die Sonne mir damit nicht ins Gesicht schien.

 

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Eine Zeit lang ging ich am oberen Rand einer großen Rinne längs, irgendwann musste ich da durch. Das alles sah aus, als ob jemand mit einer großen Fräse, leicht in Schlangenlinie, ein breites Tal hier hineingefräst hat. Alles relativ gleichmäßig. Ich weiß, nicht wer die Rinne hier hineingefräst hat, würde aber mal auf die Eiszeit tippen.

 

Als ich endlich wieder auf einen Bach traf, der richtig vor sich in floss, und es daher sauberes Wasser gab, schlug ich dort mein Zelt auf. Bis nach Salotluokta wollte ich heute sowieso noch nicht.

 

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06. September

 

 

Die letzte Nacht war die Kälteste während der ganzen Wanderung gewesen. Irgendwann in der Nacht war ich kurz wach geworden und hatte mir Socken und einen Pullover für den Rest der Nacht überzuziehen. Morgens war alles voller Raureif. Da der Himmel wieder wolkenlos war, blieb ich am Morgen so lange im Zelt, bis die Sonne über den Bergkamm östlich von mir lugte und die Luft im Zelt und und draußen aufwärmte. Erst dann schälte ich mich aus dem Schlafsack, um mich zu waschen, essen. packen und den letzten Tag der Wanderung anzubrechen.

 

 

Auf den letzten Kilometern war die Eiszeitrinne nicht mehr exakt ausgerichtet, sondern doch ziemlich ausgefranst. Aber auch von hier oben konnte man sehen, dass das Wasser mehr stand aus floss. Dort unten gab es schöne Zeltplätze, aber was nützen sie, wenn es kein gutes Wasser gab. Ich war froh, dass ich am Tag davor an dem Bach haltgemacht hatte, an dem ich gestern das Zelt aufgeschlagen hatte.

 

 

Kurz bevor es herunter zur Saltoluokta-Fjällstation ging, noch einmal ein berauschender Blick über den See Richtung Norden. Hier musste ich noch einmal Pause machen und die Aussicht genießen. Dann kamen die letzten zwei Kilometer abwärts zur Fjällstation.

 

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Saltoluokta-Fjällstation - das Haupthaus mit Vorplatz.

 

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Saltoluokta-Fjällstation - das Haupthaus, Rezeption.

 

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Saltoluoka-Fjällstation -das Haupthaus. Tür zum "matsal", Kaminecke, Rezeption.

 

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Saltoluoka-Fjällstation -das Haupthaus. Der Aufenthaltsraum.

 

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Saltoluoka-Fjällstation -das Haupthaus. "matsal"

 

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Saltoluokta - Servicehaus. Selbstkochküche, Dusche.

 

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Saltoluokta - "Gamla Station"

 

Die alte Station, hier fing alles an. Heutzutage eines der Häuser, in dem Schlafräume sind. Die vordere Tür führt in das Vierbettzimmer, in dem ich übernachtete.

 

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Saltoluokta - mein Zimmer.

 

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Saltoluokta - mein Zimmer.

 

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Saltoluokta - Abendstimmung

 

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07. September bis 09. September

 

 

Saltoluokta - Morgenstimmung

 

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Das Boot, das mich über den See nach Kebnats brachte, wo schon der Bus wartete, der mich zur "järnvägsstation" nach Gällivare brachte. Dort verbrach ich noch eine Nacht im Vandrarhem des Gälivare Campingplatz und am folgenden Tag fuhr der Nachtzug nach Stockholm, von dort ging es dann über Malmö Kopenhagen wieder zurück, nach Lübeck.

 

Ich muss ehrlich zugeben, ich glaube ich hätte es noch ein paar Wochen länger in Schweden ausgehalten.