1980 - Schottlandreise


1980 reiste der CVJM Lübeck im Sommer zu einer internationalen Begegnung nach Groß Britannien, wobei erst einmal ein Aufenthalt von ein paar Tagen in London eingeplant war, mit Begegnungen im YMCA-London. Übernachtet wurde damals in einem Hotel des German-YMCA, das irgendwo nördlich vom Hydepark lag. Danach ging es über Edinburg in die scottish Highlands, und auf den Rückweg wurden noch mal zwei Tage Pause im YMCA-Edinburg eingelegt, wo wir im dortigen Gästehaus des YMCA übernachteten. Wir waren insgesamt 27 Personen, aufgeteilt auf drei VW-Busse. Leiter der Fahrt war der damalige CVJM-Sekretär Werner Bald. Die meisten Teilnehmer waren alte CVJMér, so zwischen 16 und 25 Jahre alt, die sich schon lange kannten, und teilweise gerade ein paar Tage vor der Fahrt von einem Kinder- oder Jugendlager zurückgekommen waren, in denen sie als Gruppenleiter ehrenamtlich mit waren. Die Meisten kannten sich also. Ich selbst war zu dem Zeitpunkt erst seit ungefähr 10 oder 11 Jahren dabei und leistete gerade im Jahr 1980 meinen Zivildienst im CVJM ab und hatte auch vor dieser Fahrt nur ein paar Tage Zeit zum Klamottenwaschen gehabt, da ich vorher auf einem Jugendlager auf Ameland oder Terschelling, so genau weiß ich es nicht mehr, als Gruppenleiter mit gewesen war. 

 

Das genaue Datum weiß ich auch nicht mehr, aber es war auf jeden Fall die zweite Hälfte der Sommerferien. Los ging es vom Marien-Kirchhof, da damals dort der CVJM im Keller des Marien-Werkhauses, seine Wirkungsstätte hatte.  Als Erstes wurden die gemieteten VW-Busse mit Zelten, Kochern, Lebensmittel, usw. usw. - und dem Gepäck der Teilnehmer beladen, bevor es losgehen konnte.

Da meiste kam auf das Dach, fest in Planen eingeschnürt, damit es nicht wegflog, und sollte es regnen, auch trocken blieb.

Zwei VW-Busse hatten noch zusätzlich einen kleinen Anhänger mit. Das musste für uns alle als Gepäckplatz reichen, da die Sitze für uns selbst gedacht waren.

 

Nachdem alles gepackt war, ging es auch schon los. Axel und Thomas waren in unserem Bus die Fahrer. Detlef und ich wechselten uns mit dem Kartenlesen ab. Erstes Ziel war Ostende, (oder war es Calais ???), von da ging es dann auf jeden Fall mit der Fähre nach Dover. 

Unter dem Castle von Dover machten wir, obwohl wir uns auf der Fähre ja schon ausruhen konnten, trotzdem noch eine kleine Pause. Nicht ganz freiwlillg, wie man auf dem folgenden Foto sehen kann, aber, auch wenn ich nicht mehr weiß, was es für ein Problem war, es wurde irgendwie gelöst oder für so ungefährlich gehalten, dass es bis London noch alles halten würde. 

Nach einer kurzen Pause ging es weiter, was wir sehr begrüßten, denn wir wollten in ein richtiges Bett. Auf der Fähre hatte es nur für die Fahrer, damit sie nicht auf dem Weg nach London am Steuer einschlafen würden, eine Kabine mit Betten gegeben. Der Rest hatte sich so gut es geht in den Sesseln auf der Fähre gemütlich gemacht. 

 

Also ging es nach London zum German YMCA. Dort besetzten wir die Betten und schliefen erst einmal aus. In den nächsten Tagen wurde dann London erforscht, .......

Ich glaube,das war in Soho
Ich glaube,das war in Soho
Das kennen wohl alle
Das kennen wohl alle

Wir besuchten den YMCA-London, bummelten durch London, durch die Pubs, und nach zwei oder drei Tage London ging es mit den Bussen nach Norden. Aber erst einmal nicht bis Schottland.

An dem Tag, an dem wir Richtung Norden fuhren, schafften wir es bis zum Lake-District. Dort schlugen wir unsere Alexzelte auf und übernachteten dort. 

Nach dem man den ganzen Tag im Bus gesessen hatte, war abends noch etwas Bewegung angesagt. Im Hintergrund unsere Alexzelte.

 

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Am nächsten Morgen wurden wieder die Busse gepackt. Und es ging weiter nach Schottland.

Eien kleine Pause auf einem Parkplatz
Eien kleine Pause auf einem Parkplatz

Noch immer waren wir nicht ganz da, wo wir hinwollten. Noch eine Übernachtung in einer schottischen Dorfschule, wobei einige auch in Dreimann-Zelten, auf der anderen Straßenseite übernachteten.

Dann am nächsten Morgen nur noch eine kurze Etappe.....

.... fanden wir in einem kleinen Dorf an der Westküste einen Platz, wo wir unser endgültiges Lager aufschlagen konnten. Erst einmal wurde alles ausgebreitet und wieder sortiert.

Wobei zu dem Platz, wo wir die Zelte aufstellen konnten, hinter einem Bach lag, der erst einmal etwas provisorisch einen Übergang bekam, damit wir auch das ganze Gepäck zum Platz, trockenen Fußes tragen konnten.

Sollte jemand fragen, wie wir zu der Ehre kamen, dort zelten zu dürfen, ist die Antwort ganz einfach. Ein Grundstücksbesitzer wurde gefragt.

Die Anhänger mussten am anderen Ufer bleiben. 

Und an der Dorf-Hauptstraße standen unsere Busse.

Vorne, das grüne Zelt am unteren Bildrand, ein bisschen abseits gestellt, war das berühmt, berüchtigte "Fort Kack".

Rechts der Fluss und nach hinten die Bucht. Wer dort hinaus schwamm und sich immer gen Westen hielt, würde igendwann in Kanada ankommen.

 

Das war schon ein tolles Plätzchen, was wir dort gefunden hatten.

Trotzdem fingen einige, unter anderem auch ich, schon am ersten Abend schon wieder an ihre Sachen zu packen......

 

 

...... und am nächsten Morgen wurden die Rucksäcke noch eingerollt und dann ging es für sechs, sieben oder acht Leute, so genau weiß ich es nicht mehr, mit einem VW-Bus etwas ins Landesinnere und von dort starteten wir eine mehrtägige Wanderung.

Ein Übernachtungsplatz auf der Wanderung.

 

Auch die Stiefel mussten gepfegt werden.

Auf der Wanderung gab es kein "Fort Kack". Man suchte sich ein schönes Plätzchen, einen wohlgeformten Stein und stellte sich den Paparazzi, die auch hier mit ihren Kameras lauerten. 

Quer feldein ging es bergauf und bergab.

Schlecht zu sehen, aber damals hatten wir noch alle Bundeswehrponchos als Regenschutz mit. Gore-Tex war wohl schon erfunden, aber hatte sich bei Wanderkleidung als Regenschutz noch nicht durchgesetzt. Die Ponchos mögen zwar im Regen, sollte es windig sein, ziemlich in der Gegend herumgeflattert haben, aber für einen kleinen Toillettengang im Regen waren sie sehr praktisch. Sie hatten an alle vier Ecken Ösen, so dass man dort gut Heringe durchstecken konnte, und quasi unter, bzw. in einem mobilen "Fort Kack, selbst bei Regen relativ trocken  gemütlich sitzen konnte, um das zu tun, was getan werden musste. Gleichzeitig war man unter dem Poncho vor Kameras relativ gut geschützt.

Unsere Küche

Dann kamen wir an einen Stausee, an dem wir längs wandern wollten. Am Ende sollte uns ein Staudamm erwarten. Der Staudammwar auch dann auch am Ende des Sees da, nur fehlte uns, was wir erst während der Wanderung am See mitbekamen, ein Kartenausschnitt vom See. Und zwar der Mittlere. Da wir nur den Anfang und das Ende vom See als Karte hatten, und wir den mittleren Teil nicht kannten, wurde die Wanderung quälend wesentlich länger, als gedacht. Besonders, da das Gelände nicht gerade leicht zu durchwandern war.

Aber irgendwann war dann auch der Staudamm erreicht.

Die Bäche waren keine große Herausforderung. 

Schottisches Wasser ist frisch und schmeckt gut. 

Das Ende der Wanderung. Das Glenn Afric Hotel in Cannich. Auch einen Pub gab es dort. Hier sollte Schluss mit der Wanderung sein. Hier wollten wir von einem VW-Bus abgeholt werden. Wir zuckten unsere Handys und riefen im Camp an, mit dem Hinweis, man solle uns doch in Cannich abholen.

 

Halt - das war ja 1980. Handy gab es ja noch nicht.

 

Ich weiß es nicht mehr genau, aber wir werden wohl im Hotel ein Telefon gefunden haben, dort im Generalstore des Ortes angerufen haben, wo das Camp der anderen war und gebeten haben, unseren Leuten Bescheid zu sagen. Auch ohne Handys klappte damals die Kommunikation irgendwie.

 

Wir machten es uns im Pub am Tresen bequem. Doch waren wir wirklich erschrocken, was für Leute da im Pub hausten. Uns gegenüber saß eine Gruppe von Leuten, die total abgewrackt waren. Einer von uns hob die Hand um den Wirt zu fragen, ob so was wirklich hier in der Kneipe herein darf. Einer von der Gruppe gegenüber hob gleichzeitig die Hand. Wir schauten die Gruppe erstaunt an, die schauten uns erstaunt an. Wir hatten uns geirrt. Der Tresen ging nicht um die Ecke und lief auch nicht gegenüber weiter, sondern wir schauten in einen Spiegel. Die abgewrackten Typen waren wir. In so einer Gesellschaft wollten wir nicht länger bleiben. Wir tranken unser Bier aus und gingen wieder nach draußen. 

Wirklich - wer will schon mit solchen Bagaluten in einer Kneipe sitzen.

Auch ohne Handys klappte alles mit der Abholung wie geplant, und abends waren wir wieder im Camp.

Am nächsten Morgen wurde das Lager abgerissen. Wir machten uns auf den Weg nach Edinburg.

Abschied von einem tollen Flecken Erde.

Edinburg

Edingburg Castle

Edinburg Castle

Edinburgh Military Tattoo 

Edinburgh Military Tattoo 

Hier entledigten wir uns derjenigen, die uns auf der Fahrt genervt haben. Achtung, Ohren zuhalten  - und Feuer.

Bereits wieder auf der Fähre. der Ableger von Dover.

Auf der Fähre machten wir es uns wieder irgendwo, wo wir einen Platz fanden, bequem, um eine Runde zu schlafen. 

In Holland übernachteten wir noch einmal bei einem befreundeten CVjM (die holländische Abkürzung weiß ich jetzt nicht) in einer Sporthalle. Dort richteten wir wieder, wie üblich unser Lage ein. 

 

Am nächsten Tag fuhren wir dann bis nach Lübeck weiter. 

Letzte Bilder wurden am 13.06.2013 eingefügt.

 

Texte werdem noch eingesetzt